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Länder, Krain & Küstenland. Zweiseitige Bronzeplakette 1904

MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Personifikationen geographischer Art

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Losnummer 8304




Schätzpreis: 60,00 €
Zuschlag: 60,00 €


Länder, Krain & Küstenland.
Zweiseitige Bronzeplakette 1904, von Joseph Tautenhayn, auf den Durchstich des Wocheiner/Kobla Tunnels. Im Wocheiner Tunnel holt ein Arbeiter mit seinem Hammer zum Schlag auf eine Brechstange aus, die ein zweiter, kniender Arbeiter hält. Im Abschnitt steht DURCH!, in der linken unteren Ecke die Signatur J(oseph) TAUTENHAYN//Über einem Bergpanorama mit deutlich erkennbarem Tunneleingang reichen sich über den Wolken die nackten Personifikationen von KRAIN und vom Kronland KÜSTENLAND die Hand, im Abschnitt DURCHSCHLAG · DES · WOCHEINER-TUNNELS · MAI · 1904 / K(aiserlich) K(önigliche) EISENBAHNBAUDIREKTION — BAUUNTERNEHMUNG G(iacomo) VON CECONI. Döry 193; Hauser 2579; Müseler 45/32. 79,12 x 58,45 mm; 189,90 g.


Mattiert. Fast prägefrisch

Exemplar der Auktion Monasterium 13, Münster 2002, Nr. 2374.

Die Bahnstrecke Jesenice/Assling – Nova Gorica/Gorizia/Görz – Triest wurde zu Anfang des 20. Jhdts. vom österreichischen K.K. Eisenbahnministerium erbaut, um den Hafen von Triest mit Westösterreich bzw. Süddeutschland zu verbinden. Für das Teilstück von Jesenice bis nach Nova Gorica/Görz, das auch als Wocheiner-Bahn bezeichnet wird, mussten mit einer Gesamtlänge von 18,7 km 36 Tunnel durch das Gebirge geschlagen werden. Der längste Tunnel war der von Kobla mit einer Länge von 6339 m. Sein Stollendurchschlag fand am 31. Mai 1904 in Anwesenheit des Erzherzogs Leopold Salvator statt, der Tunnel konnte am 30. April 1905 fertiggestellt werden. Da jedoch vor der Vollendung der Bahnstrecke ein kleinerer Tunnel eingestürzt war, konnte die Bahnstrecke erst am 19. Juli 1906 endgültig eröffnet werden. Die Bahnstrecke heißt nach dem Tal von Wochein/Bohinj. Die Strecke wird heute nur noch als Lokal- und Touristenbahn genutzt.

Krain (lat. Carniola) ist eine dem Herzogtum Kärnten vorgelagerte Landschaft, die 1002 von Kärnten abgetrennt und 1364 zum Herzogtum erhoben worden war. Ab 1849 war sie österreichisches Kronland, heute ist sie slowenisch. Die einstige Hauptstadt Ljubljana/Laibach ist heute die Hauptstadt Sloweniens. Das an der oberen Adria gelegene Österreichische Küstenland/Litorale war ebenfalls ein Kronland des Kaisertums Österreich. Es umfasste die Markgrafschaft Istrien, die gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca sowie die reichsunmittelbare Stadt Triest. Giacomo Ceconi (geb. 28. Sept. 1833 Pielungo, gest. 18. Juli 1910, Udine) war für die Leistungen seiner Firma beim Bau des Arlbergtunnels (Durchschlag 1884) in den Adelsstand erhoben worden.