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Luisen-Orden. 4. Modell (mit der Jahreszahl "1865" – 1865/67-1918), Kreuz der II. Abteilung, I. Klasse, Silber emailliert, an der originalen alten Damenschleife, mit Nadel. BWK2 398; HP1 4.05.11; OEK20 1813; PRK 429.

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
DEUTSCHE STAATEN, PREUSSEN, KÖNIGREICH (1701-1918)

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Losnummer 87




Schätzpreis: 1.750,00 €
Mindestgebot: 1.400,00 €


Luisen-Orden. 4. Modell (mit der Jahreszahl "1865" – 1865/67-1918), Kreuz der II. Abteilung, I. Klasse, Silber emailliert, an der originalen alten Damenschleife, mit Nadel. BWK2 398; HP1 4.05.11; OEK20 1813; PRK 429.


R II

Zwischen 1867 und 1918 sind nur 161 Verleihungen dieser Klasse in dieser Ausführung nachzuweisen.

Als die beliebte preußische Königin Luise (1776-1810), geborene Prinzessin von Mecklenburg-Schwerin und Ehefrau König Friedrich Wilhelms III. (1770-1840, reg. seit 1797) am 19. Juli 1810 verstarb, hinterließ sie Ehemann, Kinder und das ganze Land in großer Bestürzung. Schon 1810 wurde dem König die Errichtung eines „Louisen-Ordens“ vorgeschlagen, und mit Datum vom 10. März 1814 erfolgte die Stiftung durch den König. Der einklassige, in Gold gefertigte Orden zeigt auf dem Revers-Medaillon die Jahreszahlen „1813-1814“ (1. Modell) und wurde so, ab 1817 nur noch vereinzelt, bis 1849 verliehen.

Mit Allerhöchster Ordre vom 15. Juli 1850 erneuerte König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861, reg. seit 1840) den Orden und änderte die Jahreszahlen auf dem Revers-Medaillon in „1848-1849“ (2. Modell).

Mit Urkunde vom 10. Oktober 1865 reorganisierte Wilhelm I. (1797-1888, reg. seit 1861) den Orden, indem er ihn in zwei Abteilungen aufteilte. Die erste Abteilung umfasste die bis dahin erfolgten Verleihungen der Kreuze mit den Jahreszahlen „1813-1814“ und „1848-1849“ im Revers-Medaillon, sowie die künftig zu verleihenden Ordenskreuze in Gold mit der Jahreszahl „1864“ (3. Modell). Die neu errichtete zweite Abteilung bestand aus zwei Klassen, deren Kreuze in Silber angefertigt waren und auf dem Revers-Medaillon ebenfalls die Jahreszahl „1864“ zeigen. Die I. Klasse verfügt über schwarz emaillierte Kreuzarme, bei der II. Klasse sind diese nicht emailliert (Vgl. Schneider in SNLO).

Ab einem bisher unbekannten Zeitpunkt (möglicherweise schon ab 1865 oder ab 1867) zeigen die Kreuze der Verleihungen in Friedenszeiten und während des Ersten Weltkriegs auf dem Revers-Medaillon die Jahreszahl „1865“ (4. Modell). Im Zusammenhang mit dem sogenannten „Deutschen Krieg“ von 1866 gelangten Kreuze mit der Jahreszahl „1866“ auf dem Revers-Medaillon zur Verleihung (5. Modell).

Als besonderer Gnadenerweis konnte das Kreuz der I. Klasse der 2. Abteilung auch mit einer silbernen Krone verliehen werden. 1901 erfolgte die Stiftung eines Großkreuzes mit Stern, das nur zweimal verliehen wurde, am 22. März 1897 an Kaiserin und Königin Auguste Victoria (1858-1921) und am 18. Januar 1901 an Großherzogin Luise von Baden (1838-1923), Tante Wilhelms II. (1856-1941, reg. von 1888 bis 1918). Für den 4. Oktober 1897 ist noch eine Verleihung eines Kreuzes der 1. Abteilung mit den Jahreszahlen „1813-1814“ mit dem Genfer Kreuz an die griechische Kronprinzessin Sophie (1870-1932, griechische Königin von 1913 bis 1917 und von 1920 bis 1922), Schwester Wilhelms II. bekannt.