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Matthäus Lang von Wellenburg, 1519-1540. Fünffache Dukatenklippe 1522. 17,38 g. B./R. -; Fb. 590 ("Rare"); Probszt 153; Zöttl 130.

HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH
DIE GEISTLICHKEIT IN DEN HABSBURGISCHEN ERBLANDEN, SALZBURG, ERZBISTUM

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Losnummer 5513




Schätzpreis: 75.000,00 €
Zuschlag: 70.000,00 €


Matthäus Lang von Wellenburg, 1519-1540.
Fünffache Dukatenklippe 1522. 17,38 g. Stempel von Ulrich Ursentaler d. Ä. Brustbild l. in geistlichem Ornat mit Birett, zu den Seiten die geteilte Jahreszahl MD - XXII//Vierfeldiges Stifts- und Familienwappen, darüber Kardinalshut mit herabhängenden Quasten. Variante ohne Innenkreis und mit jeweils sechs Quasten.
B./R. -; Fb. 590 ("Rare"); Probszt 153; Zöttl 130.

GOLD. Von allergrößter Seltenheit. 2. bekanntes Exemplar. Sehr attraktives Exemplar mit feiner Goldtönung, vorzüglich

Exemplar der Slg. Fürstenberg, Teil 1, Auktion Otto Helbing Nachf. München 1932, Nr. 281.

Matthäus Lang von Wellenburg, *1468 als Sohn einer Augsburger Bürgerfamilie, kam als Sekretär und Diplomat Kaiser Maximilians I. bald zu hohen Würden. Seine Verdienste um das Haus Habsburg wurden mit reichen Pfründen belohnt (Dompropstei in Augsburg, Abtei Viktring, das Bistum Gurk in Kärnten usw.). Das Salzburger Domkapitel dankte ihm für die Vermittlung bei der Befreiung von den unbequemen Ordensgelübden zugunsten des einfachen Klerikerstandes, indem es ihn 1514 gegen den Willen Leonhards von Keutschach zum Koadjutor mit dem Recht der Nachfolge wählte. Als Sohn, der in voller wirtschaftlicher Blüte stehenden Reichsstadt Augsburg, fühlte er sich als Humanist und Grandseigneur, bis der Bauernkrieg von 1525 ihn zu einschneidender Änderung seiner Lebensweise zwang. In der Hohensalzburg von den Aufständischen belagert und erst vom Schwäbischen Bund befreit, mußte er bis zu seinem Lebensende die erlittenen Schäden und Verluste durch äußerste Sparsamkeit wieder einbringen, wobei er auch seine eigene Person davon nicht ausnahm. Matthäus starb 1540 im Alter von 72 Jahren.

Die umfangreichen finanziellen Belastungen seines Erzbistums durck außenpolitische Aktivitäten wie die Kaiserkrönung Karls V. oder die Teilnahme am Reichstag zu (Worms), auf dem Martin Luther verurteilt wurde, versuchte Matthäus Lang von Wellenburg durch Einkünfte aus dem Schlagschatz zu kompensieren. 1532 erließ er die "Ordnung der Pergwerkh", nach der jeder 10. Kübel geförderten Erzes an den Landesherren abgeliefert werden musste. Trotz dieser Belastungen der erzbischöflichen Haushalts gab es unter Matthäus Lang auch zahlreiche repräsentative Prägungen, wie das vorliegende Exemplar. Im Jahr der Prägung dieser Dukatenklippe führte der Erzbischof Verhandlungen mit dem Münzmeister Hans Thenn, den er schließlich für die Salzburger Münzstätte gewinnen konnte.