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Karl Leopold, 1713-1747. Silbermedaille 1718, Forster 821; Kunzel 51; Slg. Gaettens 352.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
MECKLENBURG, MECKLENBURG-SCHWERIN, HERZOGTUM, SEIT 1815 GROSSHERZOGTUM

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Losnummer 4114




Schätzpreis: 750,00 €
Zuschlag: 1.200,00 €


Karl Leopold, 1713-1747.
Silbermedaille 1718, unsigniert, von P. H. Müller, auf die Unterdrückung der Unruhen des Mecklenburger Adels, geprägt auf Veranlassung der Ritterschaft. Bienen verlassen einen in Landschaft stehenden, rauchenden Bienenkorb//Adler mit Blitzen über Landschaft, aus deren Boden eine Schwurhand ragt. Mit Randschrift: Û LIEBER HAAB UND GUTH VERLOHREN ALS EIN FALSCHEN EYD GESCHWOHREN. 49,72 mm; 43,60 g.
Forster 821; Kunzel 51; Slg. Gaettens 352.

Feine Patina, vorzüglich

Karl Leopold folgte seinem Bruder Friedrich Wilhelm nach dessen frühem Tode 1713 nach. Zuvor hatte er mehrere Kavaliersreisen nach Frankreich, England und die Niederlande unternommen und den schwedischen König Karl XII. auf dessen Feldzügen im Großen Nordischen Krieg (1700–1721) begleitet. Mit seiner Regierungsübernahme erbte er auch die Probleme mit den Ständen, die gegen die für sie nachteilige Consumptions- und Steuerordnung seines Bruders protestierten. Sein absolutistischer Herrschaftsstil vor allem gegenüber der Ritterschaft erhöhte den Entrüstungssturm. Karl Leopold verlangte die fälligen Steuern für eigene Truppen, um fremde Heere, die Mecklenburg als Aufmarschgebiet im Großen Nordischen Krieg nutzten, zu vertreiben. Die Stände beschwerten sich jedoch beim Kaiser Karl VI. in Wien, der 1717 die Reichsexekution gegen Karl Leopold verhängte. Dieser floh nach Danzig außerhalb des Reichsgebiets. Die Reichsexekutoren, der Kurfürst Georg Ludwig von Hannover und der preußische König Friedrich Wilhelm I. übernahmen die Regentschaft. Nach dem Tode Georg Ludwigs 1727 wurde die Reichsexekution aufgehoben. Da der Konflikt jedoch nicht beigelegt werden konnte, wurde Karl Leopold 1728 vom Reichshofrat in Wien für abgesetzt erklärt und sein jüngerer Bruder Christian Ludwig II. an seiner statt Landesadministrator von Mecklenburg-Schwerin. 1733 scheiterte ein Versuch zur Rückgewinnung der Herrschaft, 1747 starb Karl Leopold in Dömitz. Eine eigene Münzprägung fand unter Karl Leopold nicht statt, die fremden Heere zahlten mit ihrem eigenen Geld.