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Konrad III. von Dhaun, 1419-1434. Goldgulden o. J. (1420/1421), Bingen. 3,42 g. Fb. 1622; Link 43 var.; Slg. Walther 115 var; Slg. Pick 152 var.; Felke -.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
MAINZ, ERZBISTUM

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Losnummer 8124




Schätzpreis: 300,00 €
Zuschlag: 500,00 €


Konrad III. von Dhaun, 1419-1434.
Goldgulden o. J. (1420/1421), Bingen. 3,42 g. Ohne angedeutete Füße beim Heiligen und die Vorderseitenumschrift endet mit MAGVÆ, die Rückseitenumschrift mit GeÆSÆ
Fb. 1622; Link 43 var.; Slg. Walther 115 var; Slg. Pick 152 var.; Felke -.

GOLD. Sehr schön

Aus der Sammlung Eberhard Link.

Exemplar der Auktion Gerhard Hirsch Nachf. 183, München 1994, Nr. 3291.

Konrad III. von Dhaun stammte aus dem Geschlecht der Wildgrafen von Dhaun. 1382–1389 ist er als Pfarrer von Kirn bezeugt, 1390 folgte das Studium in Heidelberg. 1398 wurde er Domherr in Mainz, 1414 Probst des St. Bartholomäusstiftes in Frankfurt. Zudem übte er seit 1405 die Tätigkeit eines Amtmannes auf dem Rusteberg im Eichsfeld aus. 1419 wurde Konrad auf der Burg Ehrenfels zum Nachfolger Johanns II. von Nassau gewählt – in der Stadt war eine Wahl aufgrund der Streitigkeiten zwischen Bürgern und Klerus nicht möglich. Es dauerte auch ein Jahr an Verhandlungen, bis Konrad in die Stadt einziehen konnte. Ein Schutzvertrag und eine einmalige Beteiligung an der städtischen Schuldentilgung waren die Voraussetzung. Jahre später brachen erneute Spannungen aus, nun zwischen den Patriziern und unterprivilegierten Zünften. 1430 zogen zunächst die Patrizier aus der Stadt, im Jahr 1433 folgte der Klerus. Im Folgejahr wurde das Interdikt über die Stadt verhängt. In der Reichspolitik folgte Konrad dem zweiten Hussitenkreuzzug nach Böhmen. 1422 wurde er zum Reichsvikar ernannt – ein Recht, das in der Goldenen Bulle jedoch dem Pfalzgrafen zukam. Konrad legte das Amt 1423 wieder nieder. Der Krieg mit den Landgrafen von Hessen 1427 war nicht erfolgreich, Niederlagen zwangen Konrad zum Frieden von Frankfurt – das mainzische Hegemonialstreben im hessischen Raum fand ein Ende. 1434 starb Konrad und erlebte damit den Frieden mit der Stadt Mainz von 1435 nicht mehr.