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L. & L. HAMBURGER, Auktion [7] vom 2.-6.4.1894, Frankfurt/Main.

L. & L. HAMBURGER
Auktion [7] vom 2.-6.4.1894, Frankfurt/Main.

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Losnummer 3585




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 70,00 €


L. & L. HAMBURGER, Auktion [7] vom 2.-6.4.1894, Frankfurt/Main.

Catalog [7] einer gewählten Sammlung antiker Münzen aus dem Besitze eines der hervorragensten Sammler Italiens, ferner der universellen Sammlung, sowie der Specialserie von Kriegsmedaillen und Decorationen und der numismatischen Bibliothek des Herrn E. Brion in Strassburg i. E. ... im Verein mit der Münzsammlung eines norddeutschen Amateurs. 4 unpaginierte, 100 S. 2 Tfn. 2739 Nrn. Brauner Halbledereinband der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit handbeschriebenem Rücken, die Deckel außen bezogen mit beigem Elefantenhautpapier. Auf den Vorderdeckel ist das vordere Deckblatt der Orig.-Broschur montiert worden.


Der im Katalogtitel als einer "der hervorragendsten Sammler Italiens" vormalige Besitzer der antiken Münzen war der aus einer wohlhabenden Familie von Seidenfabrikanten stammende Francesco Gnecchi (* 1847 in Mailand, Ó 1919 in Rom). Der studierte Jurist arbeitete bis 1878 in der Firma seiner Familie und war später in leitenden Positionen in diversen lombardischen Unternehmen tätig. In seinem Privatleben widmete er sich der Malerei und insbesondere der Numismatik. Die Passion des Münzensammelns teilte er mit seinem Bruder Ercole (* 1850 in Mailand, Ó 1932), wobei ein Jeder seine eigene Kollektion aufbaute. Um Überschneidungen und daraus möglicherweise resultierendes Konfliktpotential zu unterbinden, einigten sich die Geschwister um das Jahr 1870, dass sich Jeder auf ein eigenes Sammelgebiet konzentrieren möge. Während der Jüngere sich für die mittelalterlichen italienischen Prägungen entschied, wählte Francesco die antiken, insbesondere die römischen Münzen. Der Numismatik blieben beide Geschwister indes in enger Zusammenarbeit miteinander verbunden und erarbeiteten neben eigenen Arbeiten auch etliche gemeinsame Veröffentlichungen. Francesco Gnecchi baute im Laufe der Jahre eine höchst umfangreiche Sammlung auf. Stücke, die er nicht mehr benötigte oder durch bessere ersetze, sonderte er aus seinem Bestand aus und trennte sich wieder von ihnen, was der vorliegende Auktionskatalog anschaulich dokumentiert. Seine rund 20400 Münzen umfassende Kollektion römischer Münzen erwarb rund vier Jahre nach seinem Tode der italienische Staat. Im Jahre 1935 gab die Firma Otto Helbing Nachf. ihren 744 Positionen (darunter auch wenige Konvolute) beinhaltenden Verkaufskatalog Nr. XVIII (Festpreiskatalog) heraus, in dem ausschließlich Münzen der römischen Republik "aus dem Nachlass Comm. Francesco Gnecchi" offeriert wurden.

Der aus dem elsässischen Hagenau stammende Emile Brion (Ó 1892 in Straßburg) gründete 1871 in Straßburg ein Antiquitätengeschäft, in dem er u. a. den Handel mit Münzen und Medaillen, alten und neuen Gemälden, Möbeln, aber auch künsterischen Fotos (darunter auch des bereits damals berühmten Frances Frith) sowie einen Gold- und Silberankauf betrieb.

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels Exlibris des Münzenhändlers und numismatischen Autors Giulio Bernardi.