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DR. JACOB HIRSCH, Sammelband mit den Auktionen 19 und 20, München.

DR. JACOB HIRSCH
Sammelband mit den Auktionen 19 und 20, München.

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Losnummer 4020




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 1.100,00 €


DR. JACOB HIRSCH, Sammelband mit den Auktionen 19 und 20, München.
Beinhaltend: Auktion 19 vom 11.11.1907 u.f.T. Katalog No. XIX. Auctions-Catalog einer hochbedeutenden Sammlung Griechischer Münzen mit einer einzigartigen Serie von Sicilien aus dem Besitze eines auswärtigen Gelehrten. 54 S. 17 Tfn. 664 Nrn. Beigeschriebene Ergebnisse. Auktion 20 vom 13.11.1907 u.f.T. Katalog No. XX. Auctions-Catalog einer höchst bedeutenden Sammlung Griechischer und Römischer Münzen sowie einer kleinen Serie neuerer Münzen des Herrn H. C. Hoskier in South Orange, New Jersey U. S. A. 68 S. 22 Tfn. 736 Nm. Beigeschriebene Ergebnisse. Halbleinen mit farbig gefasstem Vorder- und Rückdeckel.


Detlef Tietjen belegt den Inhaber der hochbedeutenden "Sammlung Griechischer Münzen" mit dem Namen "Virzi". Matthias Barth konnte wahrscheinlich machen, dass es sich bei diesem um Ignazio Virzi (* 1852, † 1907) handeln dürfte, der in Palermo als Antiquar und Sammler von Münzen den antiken Siziliens nachweisbar ist und nicht um seinen Neffen Tommaso Virzi (* 1881, † 1974) (Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 60, 2010, S. 296- 297). Tommaso war zeitweilig Mitarbeiter der Firma Dr. Jacob Hirsch und stand in Kontakt mit dem Kunstsammler und -händler Edward Perry Warren (* 1860, † 1928) sowie mit John Marshall. Wenn man Detlef Tietjen folgen mag, so offerierte Jacob Hirsch Partien der Sammlung Virzi auch in seinen Auktionen vom 11.11.1907 und vom 23.-24.5.1910, ohne den Namen des Sammlers zu offenbaren. Auch in diesem Fall dürften diese Sammlungsanteile aus dem Nachlass von Ignazio Virzi stammen. Hochqualitativen griechischen Bronzemünzen Unteritaliens und Siziliens aus der Sammlung von Tom Virzi widmete die Bank Leu AG in Zürich ihre Auktion 6 vom 8.5.1973. Die weniger gut erhaltenen griechischen Bronzemünzen aus dessen Sammlung bildeten den Inhalt der 17. Auktion von Alex Malloy vom 1.12.1980.

Dr. Hermann Charles Hoskier (* 1864, Ó 1938) war der Sohn von Hermann Hoskier (* 1832, Ó 1904), der die Teilhaberschaft des Londoner Bankhauses Brown, Shipley & Co. innehatte sowie als Direktor die Brauerei Guiness führte. Hermann Charles genoss eine Ausbildung am Eton College. 1892 wanderte er in die Vereinigten Staaten von Amerika aus, wo er wie sein Vater im Bankgeschäft bei JC Hambro & Son arbeitete. In seinen privaten Stunden betrieb er in seinem Anwesen in South Orange bibelwissenschaftliche Studien und publizierte seine Thesen in diversen Abhandlungen. 1927 kehrte er nach Europa zurück und ließ sich auf der Kanalinsel Jersey nieder. Hoskier war zeitlebens ein Sammler, der Handschriften, Kunstgegenstände, Antiquitäten und Münzen akkumulierte. Partien seiner Bibliothek ließ er am 29. Juni 1908 durch Sotheby, Wilkinson & Hodge in London versteigern (Catalogue of a Portion of the Valuable Library of H.C. Hoskier, Esq. of South Orange, New Jersey, U.S.A.: Containing a Choice Collection of Rare Early Printed Books ... Works Issued from the Presses of Aldus Manutius and His Successors, Manuscripts on Vellum ... an Extraordinary Series of the Royal, National and Imperial French Almanacs, London 1908). Teile seiner Kunst- und Antiquitätensammlung kamen vom 2. bis 5. März 1914 in New York unter den Hammer (American Art Association, The important Collection of H. C. Hoskier, Esquire of South Orange, New Jersey, comprising paintings, prints, books, furniturte and also a Greek Marble Statue of the third Century B.C. New York 1914). Einige weitere Gegenstände aus seiner Sammlung überließ er in den Dreißiger Jahren per Schenkung dem British Museum. Schließlich überließ er der Adolph Hess AG in Luzern eine weitere Sammlung griechischer und römischer Münzen für deren Auktion vom 15.2.1934 und folgende Tage. Diese Kollektion hatte er vermutlich erst nach der Auflösung seiner antiken Münzen im November 1907 durch Dr. Jacob Hirsch aufgebaut.