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Georg Wilhelm, 1712-1726. 1/2 Dukat 1721. 1,74 g. Fb. 382; Slg. Wilm. 697 (dort in Silber); Slg. Grüber (Auktion Künker 267) -.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG IN FRANKEN, BRANDENBURG-BAYREUTH, MARKGRAFSCHAFT

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Losnummer 432






Schätzpreis: 7.500,00 €
Zuschlag: 9.000,00 €


Georg Wilhelm, 1712-1726.
1/2 Dukat 1721. 1,74 g. GEORGI9 GVILIELM9 D Ü G Û M BR Geharnischtes Brustbild r. mit umgelegtem Mantel//TOUJOURS LE MEME Ü 1721 Ü Kreuz des Ordens de la Sincérité vom Band umgeben.
Fb. 382; Slg. Wilm. 697 (dort in Silber); Slg. Grüber (Auktion Künker 267) -.

GOLD. Von allergrößter Seltenheit. Prachtexemplar. Vorzüglich-Stempelglanz

Im Jahr 1705 stiftete Erbprinz Georg Wilhelm von Brandenburg-Bayreuth (1712-1726) einen höfischen Ritterorden mit der Bezeichnung Ordre de la Sincérité, vermutlich in Anlehnung an den englischen Hosenbandorden, den er auf seiner Kavalierstour kennengelernt hatte. 

Die Mitgliederzahl war auf 30 Ritter beschränkt (außer der markgräflichen Familie). Bedingung für die Aufnahme war das vollendete 25. Lebensjahr. Zudem mussten die Kandidaten von untadelhafter Conduite sein und bei ihrer Aufnahme sich verpflichten, einen tugendhaften Lebenswandel zu führen, armen nothleidenden, redlichen und aufrichtigen Leuten beizustehen, die Ehre des Markgräflichen Hauses und des Ordens zu wahren und gegen Jedermann Aufrichtigkeit, Treue und Redlichkeit zu üben. Auch war jeder Ordensritter gehalten, vor seiner Investitur ein Geschenk von 20 Dukaten und außerdem jährlich einen beliebigen Beitrag zur Unterhaltung der Kirchen und Armen zu zahlen.

Jedes Jahr am Georgs-Tag fand eine Versammlung aller Ordensträger in St. Georgen am See bei Bayreuth statt, der mit einem Gottesdienst in der hierfür erbauten Sophienkirche (heute Ordenskirche) verbunden war.

Sein Nachfolger, Markgraf Georg Friedrich Carl, ließ die Ordensveranstaltungen zunächst ruhen und erst 1734 wieder aufleben. Der letzte fränkische Markgraf Christian Friedrich Karl Alexander gab dem Orden im Jahre 1776 neue Statuten und den Namen Hochfürstlicher Brandenburgischer Roter-Adler-Orden.

Über die Prägung einer Münze im Zusammenhang mit dem Ordre de la Sincérité berichtete erstmals Johann Jakob Spieß in seinen brandenburgischen historischen Münzbelustigungen im Jahr 1770 unter der Überschrift Ein sehr seltenes Goldstücke Markgrav Georg Wilhelms und vermerkte … Warum das 1721. Jahr darauf ausgedrucket worden, davon haben wir keine Ursache … entdecken können. Ungeachtet nun schon fast 40. Jahre verstrichen, so laesset sich doch … noch kein Muenzsamler davon was merken, ein Kenzeichen, daß es eine Seltenheit sei.

In anderen zeitgenössischen Münzbelustigungen wie den Arbeiten von Heroldt, Köhler und Will wird dieser 1/2 Dukat nicht angeführt, ebenso wenig wie in den Dukatenkabinetten von Soothe und Köhler. Im Werk von Louis Schneider über die Historie des Rote-Adler-Ordens aus dem Jahre 1857 wird unser Stück dann als Ordens-Dukat neben dem Ordenskreuz und dem Ordenssiegel beschrieben.