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OTTO HELBING NACHF., Auktion [52] vom 24.10.1927 u.f.T., München.

OTTO HELBING NACHF.
Auktion [52] vom 24.10.1927 u.f.T., München.

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Losnummer 3730




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 180,00 €


OTTO HELBING NACHF. Auktion [52] vom 24.10.1927 u.f.T. München.
[Auktionskatalog 52.] Sammlung Ó Ludwig Jäger, Freiburg im Breisgau: Baden, Elsass. Sammlung Ó Geh.-Rat Prof. Robert Piloty, Würzburg: Bistum Würzburg. Münzen u. Medaillen vieler Zeiten und Länder mit vielen Seltenheiten auf allen Gebieten, darunter namhafte Serien von Passau, Bayern, Kempten etc. (Sammlungen Jäger, Piloty, Hellmansberger u. a.). Mittelaltermünzen. Sammlung Ó Hofrat Hermann etc.: Griechische Münzen u. römische Münzen. Numismatische Bücher und Münzschränke. 8 unpaginierte, 255 S. 80 Tfn. 3890 Nrn. Lose beigefügt sind die hektographierte Orig.-Schätzpreisliste sowie ein zwölfseitiger Orig.-"Tafel-Nachweis/List of Plates". Orig.-Broschur. Kleine Einrisse am papiernen Bezug des Rückens, das Titelblatt mit Knickspur.


In einer Firmenliste der Stadt Freiburg im Breisgau aus dem Jahre 1915 ist ein Ludwig Jaeger aufgeführt als Inhaber des in der Zähringerstr. 60 niedergelassenen Betriebs "Erste Deutsche Furnierfabrik. Fabrikation aller Sorten Messer- und Sägefurniere". Gemäß des Vorworts des Auktionskatalogs hatte sich Jaeger seit seiner frühen Jugend als Münzensammler betätigt.

Robert Ferdinand Piloty (* 1863 in München, Ó 1926 in Ebenhausen bei München) studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten zu München und Berlin. Nach der Examensprüfung für den höheren Justiz- und Verwaltungsdienst erwarb er 1888 in München den Doktorgrad und 1890 die Habilitation in Würzburg. Nach kurzzeitiger Privatdozentur und Vertretungsprofessur wurde er 1895 als ordentlicher Professor für allgemeines, deutsches und bayerisches Staatsrecht an die Universität Würzburg berufen, der er über sein ganzes Arbeitsleben hinweg treu verbunden war. 1912 wurde ihm der Titel Geheimer Hofrat verliehen. Insbesondere nach seiner von 1914 bis 1917 andauerndern militärischen Dienstzeit im Ersten Weltkrieg war er auch auf dem sozialen und politschen Parkett aktiv. Er nahm 1917 an der internationalen Konferenz zur Gründung des Völkerbundes teil, war 1919 Gründungsmitglied des Verbandes für internationale Verständigung und stellte sich in unterschiedlichen Funktionen in den Dienst der Demokratie und der Weimarer Republik. So gehörte er dem Bayerischen Staatsgerichtshof an und wurde 1919 als Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei in den Bayerischen Landtag gewählt. Er gilt als einer der maßgeblichen Ausarbeiter der 1919 zu Bamberg geschlossenen ersten demokratischen Verfassung in Bayern. Sein Interesse für Kunst und Kultur spiegelte sich u. a. auch in seinem Sammeln von Kunst- und Antiquitäten sowie numismatischen Objekten wider. Schon 1896 überließ er dem Fränkischen Museum in Würzburg zwei Arbeiten von Tilman Riemenschneider, bereits 1911 ließ er aus seiner Sammlung "Antiquitäten, besonders Schmuck, Miniaturen, Kleinplastik, Holzskulpturen, Möbel, Textilien, Gemälde, Stiche und Bücher" durch Hugo Helbing in München versteigern (Auktion vom 14. bis 16. November 1911).