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ARTHUR SAMBON und C. & E. CANESSA, Auktion vom 25.-27.5.1908, Paris [Lair-Dubreuil].

ARTHUR SAMBON und C. & E. CANESSA
Auktion vom 25.-27.5.1908, Paris [Lair-Dubreuil].

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Losnummer 4598




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 140,00 €


ARTHUR SAMBON und C. & E. CANESSA, Auktion vom 25.-27.5.1908, Paris [Lair-Dubreuil].

Ancienne collection Borghesi: Monnaies antiques espagnoles et gauloises, monnaies romaines. Testons italiens, médailles de la renaissance. 56 S. 10 Tfn. 823 Nrn. Orig.-Broschur, der Umschlag unten am Rücken etwas defekt.


Bartolomeo Borghesi (* 1781 in Savignano di Romagna [heute: Savignano sul Rubicone], Emilia Romana, Ó 1860 in San Marino) stammte aus einer Adelsfamilie. Er wurde bereits im Kindes- und Jugendalter nachhaltig von den altertumskundlichen Interessen seines Vaters Pietro, einem Juristen, geprägt, der ihm früh Kenntnisse über die römische Antike vermittelte und ihm Einblick in seine umfangreiche numismatische Sammlung bot. Dieses bildete die Grundlage zu Bartolomeos Forscherdrang und Sammelleidenschaft, die seinen künftigen Werdegang zum Epigraphiker und Numismatiker vorantrieb und ihn zu einem der maßgeblichsten Erforscher der chronologischen Aspekte des römischen Münzwesens machen sollte. Am Collegio dei nobili in Ravenna und am Collegio Santo Luigi zu Bologna erfuhr er seine weitere Ausbildung von 1794 bis 1800. Nach seiner Rückkehr im Mai 1800 in seinen Geburtsort nahm er bald seine Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung des Ortes auf, die in den folgenden rund 20 Jahren seines Lebens seine berufliche Aufgabe darstellten. Hier engagierte er sich auch im kulturellen Leben, u. a. als ein prägendes Mitglied der neu organisierten literarischen Gesellschaft "Accademia Rubiconia Simpemenia dei Filopatridi", die sich der Pflege der historischen Kultur und Wurzeln des Landes widmete. Borghesi wurde zum Sekretär dieses gelehrten Kreises gewählt und übernahm in dieser Funktion auch die Aufgaben der 1659 gegründeten reichen öffentlichen Bibliothek von Savignano. In den Wintermonaten 1801/1802 und 1802/1803 unternahm er längere anregende Studienaufenthalte in Rom, wo er prägende Kontakte zu Gelehrten knüpfen, seine fachlichen Kenntnisse über die Methodik der Erforschung des Altertums vertieften konnte und in der Vatikanischen Bibliothek sowie in weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen Quellenmaterial für seine Forschungen aufnehmen konnte, die sich mehr und mehr auf die Epigraphik und Numismatik fokussierten. Auch auf späteren Romaufenthalten und Streifzügen durch Nord- und Süditalien erschloss er sich in Archiven, Museen und auf archäologischen Stätten weitere antike Zeugnisse, die ihm die Basis für seine Veröffentlichungen lieferten. 1817 erhielt er den Auftrag zur Ordnung der vatikanischen Münzsammlung und 1819 die Aufgabe zur Bearbeitung der numismatischen Privatkollektion von Papst Pius VII. 1818 bis 1820 pulizierte er sein wohl wichtigsten Werk "Novi fragmenti dei fasti consolari". Der nach dem Wiener Kongress wachsende Gegensatz zwischen der restaurativen Politik der Herrschenden und den nationalen und liberalen Ideenträgern im territorial zersplitterten Italien trug dazu bei, dass Borghesi sein Domizil 1821 in die Republik San Marino verlegte. Obgleich er anfangs eine Rückkehr in seine Heimat plante, blieb sein Wohnsitz bis zum Ende seines Lebens in diesem kleinen Staatswesen. Auch hier fand er große fachliche Anerkennung und entwickelte in dieser Zeit als Autor eine hohe Produktivität. So entstanden hier seine "Osservazioni numismatiche", die von 1821 bis 1840 in 17 Teilen im Giornale Arcadico erschienen. Der Hauptteil der bereits früher unter dem Begriff "Museo Borghesi" bekannt gewordenen Münzensammlung, die ihm sein Vater hinterlassen hatte, gelangte etliche Jahre nach dem Ableben von Bartolomeo Borghesi in mehreren Teilen auf den Markt. Die Masse dieses Bestandes brachte der Auktionator Raffaele Dura mit Assistenz des numismatischen Experten Giulio Sambon in 4 Partien zur Auflösung: Auktion vom 10.12.1879 u.f.T. (1° Catalogo del Museo Bartolomeo Borghesi: Monete italiane del medi evo e moderne. 4 unpaginierte, 181 S. 2 Tfn. 2273 Nrn.), Auktion vom 24.4.1880 (2° Catalogo del Museo Bartolomeo Borghesi: Medaglie artistiche e del Rinascimento, monete estere, medio-evali e moderne, suggeli e piombi. 8 unpaginierte, 180 S. 5 Tfn. 1752 Nrn.), Auktion vom 2.4.1881 u.f.T. (3° Catalogo del Museo Bartolomeo Borghesi: Monete romane consolari ed imperiali 2.4.1881 u.f.T. 6 unpaginierte, 271 S. 2 Tfn. 3169 Nrn.), Auktion vom 31.5.1881 u.f.T. (4° Catalogo del Museo Bartolomeo Borghesi: Monete greche e bizantine 6 unpaginierte, 176 S. 4 Tfn. 1639 Nrn.). Ein weiterer Teil wurde mit Unterstützung des numismatischen Experten G. Sangiorgi am 23.11.1892 u.f.T. versteigert (Catalogo del Museo Bartolomeo Borghesi: Monete romane consolari ed imperiali. 130 S. 1587 Nrn.) Der hier offerierte Katalog dokumentiert den Abschluss der kommerziellen Liquidierung der Sammlung Borghesi.