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LEO HAMBURGER, Auktion [89] vom 27.5.1929 u.f.T., Frankfurt/Main.

LEO HAMBURGER
Auktion [89] vom 27.5.1929 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 3661




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 28,00 €


LEO HAMBURGER, Auktion [89] vom 27.5.1929 u.f.T. Frankfurt/Main.

[Katalog 89.] Sammlung Geheimrat von Kaufmann Ó: Antike Münzen: Griechen, Römer, Barbaren. 4 unpaginierte, 78 S. 22 Tfn. 1707 Nrn. Die Orig.-Schätzpreisliste lose beigefügt. Orig.-Broschur.


Da der Katalogtitel den Sammler weder mit einem Vornamen noch mit dessen Wohnort ausweist, lässt sich die Identität des betreffenden Mitglieds der Familie von Kaufmann nicht sicher bestimmen.
Ein prominenter Vertreter war der Sammler und Kunstmäzen Geheimrat Richard von Kaufmann (* 1849 in Köln, gestorben 1908 in Berlin), dessen Interese an der Kunst der Antike durchaus auch Numismatik mit einbezogen haben dürfte. Nach einem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Heidelberg und Bonn zog er 1871 nach Berlin, wo er an der Friedrich-Wilhelms-Universität zum Dr. jur. und Dr. phil. promoviert wurde und sich dort auch habilitierte. Von 1879 lehrte er als Dozent und Professor Nationalökonomie, Volkswirtschaftslehre und Staatswissenschaften an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin (1879) sowie an der Technischen Hochschule Aachen (1879-1883), um 1883 ins preußische Finanzministerium zu wechseln. 1889 wechselte er seinen Posten abermals, um schließlich an der Technischen Hochschule Charlottenburg seine Lehrtätigkeit wieder aufzunehmen. Spätestens seit seinen Aachener Jahren widmete sich Richard Kaufmann dem Sammeln. Zunächst legte er sein besonderes Augenmerk auf antike Kleinkunst und mittelalterliche Kunstobjekte, später verlegte er sich auch auf die Kunst der Neuzeit bis hin zu zeitgenössischen Arbeiten. Er war Mitglied im Verein der Freunde antiker Kunst, in der Kunstgeschichtlichen Gesellschaft, im Kaiser-Friedrich-Museums-Verein, im Verein für deutsche Volkskunde und Mitbegründer der Orient-Gesellschaft. Noch zu Lebzeiten stiftete er eine Anzahl seiner Sammlungsstücke den Berliner Museen, auch nach seinem Tode erhielten diese Institutionen weitere bedeutende Objekte aus seinem Nachlass Dank der Stiftung seiner hinterbliebenen Ehefrau. Umfangreiche Partien der Kunstsammlung von Geheimrat Richard von Kaufmann wurden versteigert. Die ab dem 4. Dezember 1917 von Paul Cassierer (Berlin) und Hugo Helbing (München) durchgeführte große Berliner Auktion umfasste italienische, niederländische, französische und deutsche Gemälde sowie Bildwerke und kunstgewerbliche Gegenstände seiner Kollektion.