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MATH. LEMPERTZ, Auktion 237 vom 23.2.1926 u.f.T., Köln.

MATH. LEMPERTZ
Auktion 237 vom 23.2.1926 u.f.T., Köln.

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Losnummer 4122




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 44,00 €


MATH. LEMPERTZ, Auktion 237 vom 23.2.1926 u.f.T. Köln.
237. Versteigerung. Münzen-Sammlung des Ó Herrn van Vleuten, Bonn. I. Teil: Griechen, Römer, Byzantiner. 90 S. 14 Tfn. 2243 Nrn. Orig.-Broschur, der Umschlag etwas stockfleckig.


Ferdinand van Vleuten war ein in Bonn wohnhafter Gutsbesitzer und Politiker der Zentrumspartei (Thomas Kühne, Handbuch der Wahlen zum preußschen Abgeordnetenhaus, Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten, 1867-1918, Düsseldorf 1994, S. 711, 760, 957). Er lässt sich in den Achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts bis ins erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts auch als Mitglied im preußischen Landtag und Vertreter der Zentrums-Partei nachweisen, so im "Handbuch für das Preußische Haus der Abgeordneten, Ausgabe Januar 1886, Berlin 1886", als Abgeordneter für Neuwied und Altenkirchen im Regierungsbezirk Koblenz (S. 169, vgl. auch S. 184). In der Ausgabe Januar 1894 ist der "Hauptmann van Vleuten" als Abgeordneter für den Kreis Rheinbach, Stadtkreis Bonn, Landkreis Bonn (S. 185) und als Angehöriger der Zentrums-Partei (S.192) verbürgt. Soweit er sich während seiner Abgeordnetenzeit in Berlin aufhielt, besuchte er die Zusammenkünfte der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin, an denen er auch ausgewählte Münzen aus seiner Sammlung vorlegte und kommentierte, wie er dies auch in seiner rheinischen Heimat zu pflegen tat (siehe z. B. Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 1900, S. 175). Ferdinand van Vleuten war Mitglied und zeitweise Vizepräsident im Verein von Altertumsfreunden im Rheinlande. Insbesondere in den Bonner Jahrbüchern betätigte er sich von den Siebziger Jahren des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts als produktiver Autor und Rezensent von Arbeiten zur römischen Numismatik, rheinischen Altertumskunde und Geschichte. Den zweiten Teil seiner Sammlung löste das Haus Matthias Lempertz in der Auktion vom 1.-2.6.1926 auf. Ferdinand van Vleuten war der Vater des Mediziners Dr. Carl Ferdinand van Vleuten (* 1874 in Bonn, Ó 1945). Dieser war vermutlich an der Einlieferung der Sammlung seines verstorbenen Vaters beteiligt. Als Herausgeber der Kunstliteratur aus der Reihe der Velhagen & Klasings Volksbücher in den ersten beiden Jahrzehnten sowie auch als Schriftsteller unter seinem Pseudonym "Franz Ferdinands" erfuhr er einen gewissen Bekanntheitsgrad.

Exemplar der Bibliothek Münzen und Medaillen AG, Basel, (Auktion Fritz Rudolf Künker 102, Osnabrück 2005, Nr. 6235).