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15 Pence (Dump) 1813. K./M. 1.3.

MÜNZEN UND MEDAILLEN AUS ÜBERSEE
AUSTRALIEN, NEW SOUTH WALES

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  Losnummer 795  






Schätzpreis: 25.000,00 €
Zuschlag: 28.000,00 €


15 Pence (Dump) 1813. Ausgestanzt aus einem 8-Reales-Stück. Stempeltyp D/2. Krone, umher NEW Û SOUTH Û WALES 1813// FIFTEEN / PENCE.
K./M. 1.3. In US-Plastikholder der PCGS mit der Bewertung VF 35 (39705561).

Von größter Seltenheit. Gut ausgeprägt, sehr schön-vorzüglich

Die ersten britischen Siedler, die mit der sogenannten „First Fleet“ 1788 aus Portsmouth nach Australien kamen, waren zum Großteil Sträflinge, die dauerhaft auf dem neuen Kontinent untergebracht werden sollten. Die ersten 756 Häftlinge begannen rasch in Zusammenarbeit mit der restlichen Besatzung mit dem Aufbau der ersten Kolonie rund um die heutige australische Metropole Sydney. Die wirtschaftlichen Bestrebungen der Kolonie, die sich hauptsächlich auf den lokalen und den Überseehandel erstreckten, wurden aber durch die massive Münzgeldknappheit stark erschwert.

 

Britische Münzen waren ein schwer zu bekommendes Gut in der neuen, britischen Kolonie am anderen Ende des Globus. Diverse Anfragen des Gouverneurs der Kolonie nach frischem Münzgeld aus England wurden stets abgelehnt. Da der Handel dennoch florierte und sich schnell ausbreitete, griff man auf alternative Zahlungsmöglichkeiten zurück. So entwickelte sich beispielsweise Rum zum neuen inoffiziellen zentralen Zahlungsmittel im Handel von, nach und innerhalb der Kolonie. Diese neue Art der Währung war allerdings schwer zu kontrollieren und zeitweise sogar komplett verboten, was einen rechtmäßigen Erwerb von Besitz beinahe unmöglich machte.

 

Neben dem Tauschhandel mit Rum und den wenigen britischen Münzen die sich im Umlauf befanden, war die am weitesten verbreitete tatsächliche Münzwährung der Spanische Real. Diese Münzen waren in großen Teilen der Welt anerkannt und hatten auch in den stetig wachsenden Kolonien Australiens einen festen Wechselkurs. So galt für die 8-Reales Stücke der Kurs: 8-Reales entsprachen exakt 5 Shillings. Aber auch die spanischen Silbermünzen konnten die Knappheit der Zahlungsmittel nicht beseitigen, da sich der Handel stetig weiterentwickelte. Die Handelswaren kamen vor allem über Schiffstransporte in die Kolonien und wurden dort häufig mit den spanischen Silbermünzen bezahlt. Dadurch verließen die Stücke wieder in großen Mengen das Land, als die Schiffe am Hafen ablegten.

 

Am 26. November 1812 legte allerdings das Handelsschiff Samarang in Port Jackson an, bei dem sich dieses Phänomen umkehren sollte. An Board befanden sich 10.000 spanische Silbermünzen (inkl. Prägungen für Bolivien und Mexico), die dem australischen Gouverneur Lachlan Macquarie zum Kauf angeboten wurden. Macquarie entschied sich dafür die Stücke zu erwerben und beauftragte einen Silberschmied, der in der Kolonie wegen Falschmünzerei in Großbritannien inhaftiert war, mit der Herstellung von neuen Prägewerkzeugen. Macquaries Idee war es, aus den spanischen Münzen in der Mitte ein Stück auszustanzen, den so genannten Dump, um dadurch zwei neue Münzen zu schaffen. Der ringförmige Holey Dollar mit einem Wert von fünf Shillings und der Dump mit einem Wert von 15 Pence, also einem Viertel eines Holey Dollars. Mit diesem Schachzug überwand er die Münzknappheit und die Anzahl der im Umlauf befindlichen Münzen wurde verdoppelt.

 

Der Holey Dollar (Ringdollar) und das dazugehörige 15 Pence Stück waren also die ersten eigenständigen geprägten Münzen der Kolonie New South Wales und Australiens und sind von außerordentlichem numismatischen und ökonomischen Interesse. Nachdem 1829 die englische Krone eine große Lieferung von britischem Münzgeld bewilligte, wurden die Holey Dollars und Dumps im selben Jahr schlussendlich außer Kurs gesetzt. Sie sollten eingesammelt, und gegen britische Münzen eingetauscht werden. Daher sind von diesen spannenden numismatischen Objekten nur sehr wenige erhalten geblieben, von denen der Großteil heut wohl auf Museen verteilt ist.