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SLEIDANUS, J.

NUMISMATISCHE LITERATUR
GESCHICHTE - ALLGEMEIN, MONOGRAPHIE, SAMMELWERKE UND AUFSÄTZE

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Losnummer 5387




Schätzpreis: 350,00 €
Zuschlag: 350,00 € (unter Vorbehalt)


SLEIDANUS, J.
De statu religionis et reipub. Carolo Quinto, Caesare, Commentariorum libri XXVI. Una cum apologia ab ipso authore conscripta, & indice locupletissimo. Straßburg 1555. Titelvignette, 14 unpaginierte, 512 S. sowie 17 unpaginierte S des hier nicht vollständig vorhandenen Registers. In späterer Bindung des 20. Jahrhunderts unter Wiederverwendung eines dekorativ blindgeprägten Ausschnitts des alten Vorderdeckels aus Schweinsleder. Ganzleder, Rücken mit 4 Bünden und Goldprägung. Siehe Vekene, E. van der. Johann Sleidan… Bibliographie seiner gedruckten Werke ... Stuttgart 1996. Nr. E/a 027 (nur 3 Exemplare auflistend).


Diese hier als Erstausgabe vorliegende Veröffentlichung gilt als das Hauptwerk von Johannes Sleidanus (Johann Sleidan oder auch Johann[es] Philippson von Schleiden genannt, gelegentlich das Pseudonym Lasdenus führend, 1506-1556), das bis ins 18. Jahrhundert in diversen Neubearbeitungen wieder aufgelegt worden ist. Es behandelt die politischen und religiösen Zustände der Regierung von Kaiser Karl V. und gilt als maßgebliches Quellenwerk und, da weitgehend frei von tendenziöser Darstellung, als bester zeitgenössischer Bericht über die Reformation. Der humanistisch geprägte Jurist, Diplomat, Geschichtsphilosoph und Historiker Sleidanus begab sich nach dem Abschluss seines Studiums an den Universitäten zu Lüttich, Köln, Löwen, Paris und Orléans zunächst in den Dienst des Pariser Kardinals Jean de Bellay und des französischen Königs Franz I. In diesen Zusammenhängen zählte er zur  französischen Delegation beim Religionsgespräch von Hagenau 1540 sowie an den Reichstagen von 1541 zu Regensburg und von 1544 zu Speyer, die sich auch mit den religiösen Gegensätzen zwischen der alten Kirche und den protestantischen Strömungen widmeten. Längst ein Anhänger der protestantischen Lehre, bezog er 1544 seinen festen Wohnsitz in Straßburg und begann mit der Erstellung der vorliegenden Schrift. Auf Empfehlung seiner Straßburger Freunde, des Reformators Martin Bucer und des Bürgermeisters Jakob Sturm von Sturmeck nahm ihn der Schmalkaldische Bund als Diplomat und Übersetzer sowie als Autor in seine Dienste. Nach dem raschen Ende des Bundes 1546/47 übernahm er diplomatische Aufgaben im Auftrag der Reichsstadt Straßburg, so an dem Konzil von Trient, ohne aber seine vielfältigen publizistischen Tätigkeiten zu vernachlässigen, die er unermüdlich weiterführte und 1555 mit der Ausgabe seines hier offerierten Hauptwerks krönte.