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ADOLPH E. CAHN, Auktion 80 vom 27.2.1933, Frankfurt/Main.

ADOLPH E. CAHN
Auktion 80 vom 27.2.1933, Frankfurt/Main.

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  Losnummer 3264  




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 230,00 €


ADOLPH E. CAHN, Auktion 80 vom 27.2.1933, Frankfurt/Main.
Versteigerungs-Katalog 80. Griechische und römische Münzen aus dem Besitze von: Sir Arthur J. Evans, Youlbury near Oxford, L. A. Lawrence, Esq. London, Hans Freiherr von Koblitz Ó Salzburg, Dr. Hans Steger, Sieversdorf u. a.; die numismatische Bibliothek des Freiherrn Hans von Koblitz Ó. 76 S. 37 Tfn. 1307 Nrn. Schätzpreisliste mit eingebunden. Steifbroschur Poinsignon. Lose beigefügt ein weiteres Exemplar der Schätzpreisliste sowie ein an Monsieur E. Couturier, Marseille, gerichtetes Empfehlungsschreiben von Spink & Son Ltd. bezüglich einiger im Katalog enthaltener Goldmünzen aus Sammlung Lawrence.


Der Archäologe Sir Arthur John Evans (* 1851 in Nash Mills, Hertfordshire, Ó 1941 in Youlbury, Oxfordshire) amtierte von 1884 bis 1908 als Direktor des Ashmolean Museums in Oxford. Seine Forschungen, die er von 1894 bis 1935 auf Kreta betrieb, führten zur Entdeckung und Erforschung der bronzezeitlichen kretominoischen Kultur. Für seine Verdienste empfing er mannigfache internationale Anerkennungen sowie die Erhebung zum Ritter durch den britischen König George V. im Jahre 1911. Wie schon sein Vater, der britische Archäologe und Geologe Sir John Evans (* 1823 in Britwell Court, Buckinghamshire, Ó 1908 in Berkhamsted, Hertfordshire), der von 1874-1908 der Royal Numismatic Society vorstand, widmete sich Arthur Evans in seinen privaten Stunden der Numismatik. Im Numismatic Chronicle Band 9, 1889, S. 1–228 veröffentlichte er seine Studie The „Horsemen“ of Tarentum. Seine Sammlung von Münzen der Magna Graecia ließ er im Blick auf seinen Status als Leiter eines international anerkannten Museums ohne Nennung seines Namens bei Sotheby's in London versteigern (Harrington E. Manville/Terence Robinson, British Numismatic Auction Catalogues 1710-1984, London 1986, 1889, no. 1; 1899, no. 5; möglicherweise auch 1911, no. 23). Von 1914 bis 1919 war er Präsident der Royal Numismatic Society. 1922 und 1923 löste er beachtliche Partien griechischer und römischer Münzen seiner Sammlung in den Luzerner Auktionen der Firma Naville & Cie auf (siehe unsere Kat.-Nrn. 4214-4216) eine weitere 1934 in einer Auktion der auf Naville am Versteigerungsort Luzern folgenden Firma Ars Classica (siehe unsere Kat.-Nr. 4227).Er stiftete dem Ashmolean Museum seine Spezialsammlungen Kreta und Balkan zum Münzwesen Kretas und vom Balkan noch zu Lebzeiten und bedachte diese Institution durch seine testamentarische Verfügung 1941 auch mit seinem hinterlassenen Sammlungsbestand von circa 10.000 Prägungen.

Der Mediziner Laurie A. Lawrence, (* 1857, Ó 1949) hatte sich als Sammler auf insbesondere antike römische und englische Münzen sowie Kleinantiquitäten spezialisiert. Er war Fellow der Society of Antiquaries (FSA) und wurde auch im Laufe einer 65 Jahre bestehenden Mitgliedschaft Fellow der Royal Numismatic Society. Er arbeitete ehrenamtlich in der Münzen- und Medaillenabteilung des British Museums. Teile seiner Sammlung wurden bereits in der Auktion Sotheby's am 24.2.1903 in London verkauft.

Hans von Koblitz-Willmburg (* 1869 in Mauer bei Wien, Ó 1931 in Salzburg) durchlief eine militärische Laufbahn, die ihn bis zum Rang eines Divisionskommandanten führte. Nach seiner Pensionierung im Jahre 1915 konnte er seine vielfältigen privaten Interessen intensivieren, die u. a. der Geschichte, der Archäologie und der Numismatik galten. Schon als Schüler des Theresianums in Wien hatte von Koblitz begonnen, antike Münzen zu sammeln, eine Leidenschaft die er bis zu seinem Tode pflegte und vertiefte. Aus dieser Beschäftigung heraus entstanden diverse numismatische Veröffentlichungen, nicht nur zum keltischen Münzwesen, zu dem er eine besondere Kennerschaft entwickelte. Darüber hinaus erarbeitete er auch etliche archäologische Publikationen, insbesondere zur Vor- und Frühgeschichte des Salzburger Landes.

Dr. med. Hans Steger (* 1875, gestorben vor 1937) lebte und arbeitete in der Zeit des Deutschen Kaiserreiches längere Zeit in Ägypten. Noch für das Jahr 1918 ist er dort in Helouan (Helwan) bei Kairo dokumentiert. Schwefelhaltige Heilquellen machten diesen Platz zu einem bis ins 20. Jahrhundert beliebten Kurort, in dem insbesondere Nieren- und Atemwegserkrankte Heilung suchten. Hans Steger war spätestens 1920 nach Deutschland zurückgekehrt und wohnte seitdem in der brandenburgischen Ortschaft Sieversdorf (Berliner klinische Wochenschrift 57, 1920, S. 316). Die Firma Cahn löste seine Sammlung im Rahmen mehrerer Versteigerungen auf (Auktionen vom 25.2.1918, vom 27.2.1933 und vom 26.2.1935). In der auf den 18.3.1936 terminierten Auktion 6 der Münzhandlung Basel, des schweizerischen Ablegers und Nachfolgers des Hauses Cahn, gelangte mit den Alexandrinischen Münzen eine weitere Gruppe der Sammlung des nunmehr bereits Verstorbenen zum Ausruf.