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Christian, 1603-1655. Kipper-24 Kreuzer (Sechsbätzner) 1622, Neustadt am Kulm. 4,10 g. Slg. Wilm. -; Slg. Kraaz -.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG IN FRANKEN, BRANDENBURG-BAYREUTH, MARKGRAFSCHAFT

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Losnummer 3536




Schätzpreis: 150,00 €
Zuschlag: 800,00 €


Christian, 1603-1655.
Kipper-24 Kreuzer (Sechsbätzner) 1622, Neustadt am Kulm. 4,10 g. Münzmeister Stephan Peckstein und Matthias Gruner. Mit Zeichen d und Adler auf der Vorderseite sowie Münzstättenangabe spiegelverkehrtes N in Klammern und Löwenschild auf der Rückseite.
Slg. Wilm. -; Slg. Kraaz -.

Von großer Seltenheit. Schön-sehr schön

Exemplar der Auktion Hauck & Aufhäuser 19, München 2006, Nr. 1294. 

In Neustadt am Kulm (oder Neuenstädtlein), am Fuße de Rauhen und des Kleinen Kulms, entstand aufgrund der Initiative des aus niedersächsisch-welfischen Landen stammenden Stephan Peckstein sowie des aus Saalfeld stammenden Matthias Gruner eine Kippermünzstätte. Der Prägebetrieb währte offenbar nur kurze Zeit. Die  Schlagschatztermine umfassen die Zeit vom 9. Februar bis zum 16. März 1622, wenngleich ein Entwurf der markgräflichen Bestallung der Beiden erst auf den 16. Februar datiert. Anscheinend ist bereits eine Woche zuvor mit dem Münzen hier begonnen worden, ohne eine offizielle Legitimation. Peckstein ist vermutlich bereits vor dem 1. März hier wieder abgezogen, um anschließend die Münze zu Baiersdorf zu übernehmen (Schön S. 234). Aus einer Notiz eines Kulmbacher Renteibeamten, die Schön Anfang März datiert, geht hervor, dass hier mit dem Hammer geprägt worden ist (Schön S. 234f). 

Carl Friedrich Gebert vermutet die Eichel als Zeichen des Münzmeisters Stephan Peckstein (Gebert S. 76). Wir möchten hingegen Gerhard Schön folgen, der das eichelförmige Zeichen hingegen mit Vorbehalt der Münzstätten Weißenstadt zuordnet (Schön S. 289), vgl. Nr. 3544. Indes steht nach Schön für die Münzstätte Neustadt am Kulm die spiegelverkehrte Initiale N (Schön S. 235), die, von zwei runden Klammern flankiert, sich auf dem vorliegenden Sechsbätzner am Anfang der Rückseitenumschrift befindet. Die Stempelstellung dieser Münze (150 Grad respektive 5 Uhr) offenbart die Hammerprägung.