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Anton Ulrich, 1704-1714. Doppelter Reichstaler o. J. (1710), Braunschweig. Brockmann -, vgl. 253-254; Dav. -; Welter 2298 A; Fiala 1000.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRAUNSCHWEIG UND LÜNEBURG, BRAUNSCHWEIG-WOLFENBÜTTEL, FÜRSTENTUM

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Losnummer 2132




Schätzpreis: 7.500,00 €
Zuschlag: 12.000,00 €


Anton Ulrich, 1704-1714.
Doppelter Reichstaler o. J. (1710), Braunschweig. 58,18 g. Geharnischtes Brustbild r. mit umgelegtem Mantel//Roß springt l. in Rennbahn.
Brockmann -, vgl. 253-254; Dav. -; Welter 2298 A; Fiala 1000.

Von großer Seltenheit. Feine Patina, kl. Randfehler, üblicher kl. Stempfehler im Feld der Rückseite, sehr schön-vorzüglich

Exemplar der Auktion Westfälische Auktionsgesellschaft 56, Dortmund 2011, Nr. 276.

Anton Ulrich war nach dem Tod seines Bruders Rudolf August 1704 Alleinherrscher. Seinem Kanzler Philipp Ludwig Propst von Wendhausen gelang es 1706, eine Aussöhnung zwischen den beiden Herrschaftslinien Braunschweigs herbeizuführen. Seine Enkelin Elisabeth Christine verheiratete er 1708 mit Erzherzog Karl von Österreich, dem jüngeren Bruder Kaiser Josephs I. und späteren Kaiser Karl VI. Seine zweite Enkelin, Charlotte Christine, wurde 1711 mit dem Sohn Peters I. dem Zarewitsch Alexei von Rußland vermählt. So bot er beiden Enkelinnen die Möglichkeit, Kaiserin zu werden. 1709 konvertierte Anton Ulrich zunächst heimlich zum katholischen Glauben, erst im Folgejahr legte er ein öffentliches Bekenntnis ab, forderte aber von seinen Untertanen keinen Religionswechsel. Im Jahr 1714 starb er mit 80 Jahren. Das Motto seiner Alleinregierung lautete „CONSTANTER“ – beständig.

Dieser Doppeltaler zeigt auf der Rückseite das Welfenroß in einer Rennbahn sowie die Devise ALIORUM ABSUMOR IN USUS (ich opfere mich auf zum Nutzen anderer). Diese Darstellung findet sich auch auf zwei Medaillen mit den Porträts von Rudolf August bzw. von Anton Ulrich (Brockmann 189 und 252), zu denen Heinrich Peter Großkurt die Stempel schnitt. Vermutlich hat derselbe Künstler auch die Stempel der vorliegenden, extrem seltenen Prägung geschaffen, die - schon wegen des Fehlens einer Stempelschneidersignatur - eindeutig als Doppeltaler anzusehen ist.