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Paul V., 1605-1621. Quadrupla A III (1608), Rom. 13,34 g. Fb. 100; Muntoni 3 Var. I.

EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
ITALIEN, KIRCHENSTAAT/VATIKAN

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Losnummer 7115




Schätzpreis: 10.000,00 €
Zuschlag: 22.000,00 €


Paul V. 1605-1621.
Quadrupla A III (1608), Rom. 13,34 g. Û PAVLVS Û V Û PONT Û M Û A Û III Û Brustbild l. in geistlichem Ornat//S Û PAVL - VS Û - Û ALMA Û ROMA St. Paulus mit Nimbus und Schwert sitzt fast v. v. l. unten das Wappen von Primi.
Fb. 100; Muntoni 3 Var. I.

GOLD. Von großer Seltenheit. Hübsche Goldpatina, sehr schön-vorzüglich

Exemplar der Auktion Montenapoleone 7, Mailand 1986, Nr. 96 und der Auktion Aretusa 1, Lugano 1993, Nr. 522.

Nach dem Jurastudium stieg Paul in der Ämterlaufbahn auf. Seinen Einfluß konnte er als Legat in Spanien bei Philipp II. 1593 erweitern, sodaß dieser Paul bei seiner Wahl zum Papst unterstützte, indem bei zwei anderen Kandidaten die Wahl verhindert wurde. 1603 wurde Paul zudem Inquisitor und Kardinalvikar in Rom. In seiner Zeit als Papst setzte er sich für Missionen in Kanada, Indien und China ein. Er führte die katholische Reform konsequent fort, förderte zum Beispiel neu entstandene Orden und brachte 1614 das „Rituale Romanum“ heraus, ein Messebuch mit Römischen Riten für Priester. Unter Paul wurden die Theorien des Galileo Galilei über das Universum 1616 verurteilt. Außenpolitisch bemühte er sich um neutrales Verhalten gegenüber Frankreich und Spanien. Im Dreißigjährigen Krieg unterstützte er Kaiser Ferdinand II. und Erzherzog Maximilian gegen die Protestanten. Allerdings gab es auch Schattenseiten in seiner Außenpolitik, die durch die Idee der Unfehlbarkeit des Papstes dominiert wurde. So stand Paul 1605 bis 1607 im Konflikt mit dem Senat der Republik Venedig, der so weit reichte, dass er diesem den Bann aussprach und ein Interdikt verhängte, die jedoch beide keine Auswirkungen hatten. Architektonische Leistungen seiner Amtszeit waren unter anderem die Vollendung des Petersdoms durch Carlo Maderno. Auch die Vatikanische Bibliothek wurde ausgebaut und der Familienpalast „Palazzo Borghese“ am Tiberufer errichtet, ebenso die „Villa Borghese“ heute eine beeindruckende Parkanlage mitsamt eines Kunstmuseums mitten in Rom. Ferner ließ Paul die „Acqua Paola“ auf Basis der antiken Wasserversorgung „Aqua Traiana“ in Rom bauen und benannte sie nach sich selbst.