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LEO HAMBURGER, Auktion [39] vom 14.5.1906 u.f.T., Frankfurt/Main.

LEO HAMBURGER
Auktion [39] vom 14.5.1906 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 3612




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 75,00 €


LEO HAMBURGER, Auktion [39] vom 14.5.1906 u.f.T. Frankfurt/Main.

Catalog [39]. Münzen und Medaillen aus verschiedenem Besitz, u. A. Universalsammlung des Herrn Dr. H. Baesecke in Braunschweig (darunter grosse Suite Braunschweiger). Nothmünzen-Sammlung eines ausländischen Cavaliers. Reiche Serien oesterreichischer Medaillen aus der Zeit Leopold I. und Joseph I. von aussergewöhnlich schöner Erhaltung etc. etc. VI, 118 S. 9 Tfn. 2257 Nrn. Orig.-Broschur. Der Umschlag mit stärkeren Einrissen an den Gelenken. Das vordere Deckblatt mit handschriftlichen Notizen in Blei- und Blaustift, darunter der Eintrag Vte Koechin (= Verkauf/Versteigerung Koechlin, wohl ein Hinweis auf die Auktion von Etienne Bourgey vom 15.-19.5.1925 in Paris: Collection Emile Koechlin. Monnaies et médailles françaises et étrangères, de la Révolution et de l’Empire, du système décimal, alsaciennes, de tir). Im Text einige An- und Unterstreichungen. 


Der promovierte Apotheker Hermann Baesecke (* 1881, Ó 1923) stammte aus einer Gelehrten- und Pastorenfamilie. Er erwarb 1882 zusammen mit seinem Kollegen Emil Beese die Martini-Apotheke in Braunschweig. Nach dem frühen, nur rund zwei Jahre später erfolgten Tod seines Kompagnons führte er das Geschäft erfolgreich weiter und machte es in der Stadt zu einer Institution. Als Mitglied diverser Vereine, z. B. des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Braunschweig und des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, widmete er sich in seiner Freizeit nicht allein dem Münzensammeln. So erwarb er einen Teil der umfangreichen Schmetterlingssammlung des 1886 gestorbenen Zuckerfabrikdirektors Adolf Forst (Wilhelm Blasius, Lebensbeschreibungen Braunschweiger Naturforscher und Naturfreunde, verstorbener ehemaliger Mitglieder des Vereins für Naturwissenschaft zu Braunschweig, Braunschweig 1887, S. 23). In der Numismatik war er recht gut vernetzt, so zitiert z. B. Max [von] Bahrfeldt die Sammlung Dr. Baesecke mehrfach in seiner Arbeit "Beiträge zur Münzgeschichte der Lüneburgischen Lande im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts", und P. J. Meier veröffentlichte seltene Probeabschläge auf Birkenrinde aus dem Besitz Baeseckes (Numismatisch-sphragistischer 25. Jg. 1894, S. 56). Den Hauptteil der Sammlung Baesecke versteigerte H. S. Rosenberg am 19.5.1913 in Hannover (siehe unsere Kat.-Nr. 4505). Aus Baeseckes Nachlass erwarb 1924 die Stadt Braunschweig 218 Silber- und 3025 Kupfermünzen (Die Stadt Braunschweig in der Zeit vom 1. April 1921 bis zum 31. März 1926. Verwaltungsbericht im Auftrage des Rates der Stadt, bearbeitet vom Statistischen Amt. Braunschweig 1929, S. 131).