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LEO HAMBURGER, Auktion [51] vom 6.11.1912 u.f.T., Frankfurt/Main.

LEO HAMBURGER
Auktion [51] vom 6.11.1912 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 3623




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 65,00 €


LEO HAMBURGER, Auktion [51] vom 6.11.1912 u.f.T. Frankfurt/Main.

Katalog [51]. Münzen und Medaillen, Mittelalter und Neuzeit aus verschiedenem Besitz, u. A. Dubletten des königl. Münzkabinets in Berlin, Teile einer berühmten ausländischen Sammlung. Ganz hervorragend reiche Serien von Karolinger Münzen, Murbach und Lüders, Baden etc. Viele Seltenheiten allerersten Ranges. 6 unpaginierte, 79 S. 13 Tfn. 1166 Nrn. Orig.-Broschur.


Detlef Tietjen weist "Gariel" als Eigentümer der im Katalogtitel ausgewiesenen "berühmten ausländischen Sammlung" aus. Der französische Industrielle und Sammler Ernest Gariel (* 1826 in Avallon/Yonne, Ó 1884 in Paris), Gründungsmitglied der Société française de Numismatique, als Autor zahlreicher Arbeiten zur karolingischen und französischen Numismatik könnte sich insbesondere im Blick auf die mehr als 130 Lose mit karolingischen Münzen der Auktion also durchaus dahinter verbergen. Seine Sammlung karolingischer und französischer Münzen vor 1643 hatte indes der französische Münzenhändler Henri Hoffmann in seiner Auktion vom 27.5.1884 in Paris aufgelöst, nachdem er bereits zuvor am 24.3.1882 spätere französischen Münzen sowie Belagerungsgeld aus Gariels Besitz versteigert hatte. Offenkundig konnte der legendäre Sammler Philippe Ferrary de la Renotière an der Auktion der Sammlung Gariel vom Mai 1884 eine große Zahl von Karolingerprägungen erwerben, denn im Jahre 1911 verkaufte er davon nahezu 1000 Stück dem königlichen Münzkabinett zu Berlin, das diesen bedeutenden Posten mit der Erwerbungssigle "1911 Gariel-Ferrari" versah.
Die in dem vorliegenden Katalog von Leo Hamburger verzeichneten Karolingermünzen waren demnach Dubletten des Berliner Münzkabinetts, die angefallen waren nach dem Ankauf von Ferraris Spezialsammlung, die sich zum großen Teil aus dem früheren Bestand der Sammlung Gariel zusammensetzte.