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SALLY ROSENBERG, Auktion [24] vom 11.1.1909 u.f.T., Frankfurt/Main.

SALLY ROSENBERG
Auktion [24] vom 11.1.1909 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 4530




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 80,00 €


SALLY ROSENBERG, Auktion [24] vom 11.1.1909 u.f.T. Frankfurt/Main.

Auktions-Katalog [24]. Inhalt: I. Sammlung des Herrn Gutsbesitzer Carl Rothmann-Uettingshof: Münzen und Medaillen des Deutschen Ordens, sowie der baltischen Provinzen. II. Münzen u. Medaillen verschiedener Länder, darunter eine schöne Suite Aachener Prägungen. III. Deutsche Reichsmünzen. 47 S. 3 Tfn. 899 Nrn. Orig.-Broschur, wenige handschriftliche Notizen auf dem Vorderdeckel. Die Orig.-Ergebnisliste ist vor dem Titelblatt sauber einmontiert worden.


Carl (amtlich: Karl [Peter August]) Rothmann (* 1871 in Erfelden, Kreis Groß-Gerau, Ó 1940 ebendort https://gw.geneanet.org/metzieder?lang=en&pz=erika+elisabeth&nz=metzieder&p=karl+peter+august&n=rothmann) stammte aus einer Familie, die im hessischen Erfelden ihren landwirtschaftlichen Betrieb bewirtschaftete (https://www.vbu-ffm.de/lus/1996-/luscinia_bd51_163.pdf). Nach seinem Studium der Naturwissenschaften betätigte er sich als Landwirt. Nachdem sein Vater Christoph Ludwig Rothmann (* 1846 in Wolfskehlen, Ó 1906 in Erfelden) 1896 das in der Gemarkung von Althausen bei Bad Mergentheim gelegene Gut Üttingshof (Uettingshof) erworben hatte (https://www.gut-üttingshof.de/nav_1/gs_06.html), verlegte dessen einziger Sohn Karl gemeinsam mit seiner Ehefrau dorthin ihren Wohnsitz noch vor der Geburt ihres ersten Kindes (1902). Er dürfte spätestens im Jahre 1904 das Gut Uettinghof von seinem Vater übereignet bekommen haben, da er am 17.10.1904 als erklärter Besitzer des Gutes und als hessischer Staatsbürger beim Königlichen Oberamt Mergentheim für sich, seine Ehefrau und seine Kinder die Württembergische Staatsangehörigkeit beantragte (https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/bild_zoom/zoom.php), die ihnen seitens der Königlichen Regierung des Jagst-Kreises am 19.10.1904 erteilt wurde (https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/bild_zoom/zoom.php). Doch seine Lebenspläne änderten sich im Jahre 1906. Im Sterbejahr seines Vaters, kehrte er mit seiner nun bereits auf vier Kinder angewachsenen Familie in seine hessische Heimat zurück, um fortan den familieneigenen landwirtschaftlichen Betrieb in Erfelden zu bewirtschaften (Luscina 51, S. 163). Gut Üttingshof blieb indes weiterhin in Karl Rothmanns Besitz, der es 1913 an eine Zuckerfabrik, einem Vorläufer der 1926 fundierten Mannheimer Süddeutsche Zucker-AG, verpachtete. Er übereignete den Üttingshof 1929 seinem Sohn, dem promovierten Mediziner August Rothmann (* 1906 in Bad Mergentheim, Ó 1968), der diese Liegenschaft samt ihren Wirtschaftsflächen jedoch bereits 1931 an die Süddeutsche Zucker AG als damaligen Pächter veräußerte. Ob der Aufbau von Karl Rothmanns Spezialsammlung von Münzen und Medaillen des Deutschen und Livländischen Ordens mit seinem Zuzug in die Bad Mergentheimer Region in Zusammenhang steht, ist sehr naheliegend, doch nicht beweisbar. Die Veräußerung des Bestandes nur wenige Jahre nach dem Wegzug der Familie aus Üttingshof ist bezeichnend. Es scheint gut möglich, dass Rothmann nach der Rückkehr auf den heimischen Hof frisches Geld benötigte, um in den landwirtschaftlichen Betrieb in Erfelden zu investieren.

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels das Exlibris von Domenico Rossi (hier: ROSSI DOMENICO). Zu Rossi vgl. die biographischen Angaben bei unserer Kat.-Nr. 3009.
Exemplar der Auktion Numismatica Varesi 45, Pavia, 20.4.2005, Nr. 1499.