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Awaloff-Kreuz der Freiwilligen Westrussischen (Deutsch-Russischen) Befreiungsarmee (1919). Kreuz 1. Klasse mit Schwertern, größere Ausführung, 72,6 x 55,1 mm, Buntmetall versilbert und emailliert, Emaille-Schaden in einem Kreuzarm, am

SAMMLUNG PETER GROCH - TEIL 6
RUSSLAND, WEISSE STREITKRÄFTE IM RUSSISCHEN BÜRGERKRIEG (1918-1922)

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Losnummer 2594




Schätzpreis: 750,00 €
Zuschlag: 975,00 €


Awaloff-Kreuz der Freiwilligen Westrussischen (Deutsch-Russischen) Befreiungsarmee (1919). Kreuz 1. Klasse mit Schwertern, größere Ausführung, 72,6 x 55,1 mm, Buntmetall versilbert und emailliert, Emaille-Schaden in einem Kreuzarm, am konfektionierten Halsband für Deutsche. Genau dieses Exemplar ist bei HAF auf Seite 203 abgebildet, hat jedoch seit der Aufnahme die beschriebene kleine Beschädigung erlitten.


RR II-III

Pawel Michailowitsch Bermondt (1877-1974), ein russischer Offizier, der aus Tiflis stammte, nahm als russischer Offizier am Russisch-Japanischen Krieg und am Ersten Weltkrieg teil. 1918 stellte er in der Ukraine Weiße Truppen auf. Mit dem Untergang des Hetman-Staates wurde er zuerst gefangengesetzt, kam dann nach Deutschland und schloß sich den dort tätigen russisch-monarchistischen Gruppen an.

Im August/September 1919 stellte er in Kurland die sog. Westrussische Befreiungsarmee auf und nannte sich als deren Oberbefehlshaber fortan "Oberst" (später "General") Pawel Michailowitsch "Fürst" Bermondt-Awaloff. Er vereinbarte die Übernahme deutscher Freikorps, die schließlich 80 % seiner Streitmacht ausmachten. Insgesamt soll die Truppe rund 50.000 Soldaten ausgemacht haben, 40.000 deutsche und deutsch-baltische Männer und rund 10.000 Russen. Bei den Kämpfen im November 1919 wurden seine Truppen von der Armee Lettlands geschlagen. Nach der Niederlage bei Riga im November 1919 setzte sich Bermondt-Awaloff zunächst nach Dänemark ab, beförderte sich selbst zum Generalmajor und lebte dann in Deutschland. Ab 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war er Vorsitzender einer russischen nationalsozialistischen Bewegung, die 1939 nach dem Molotow-Ribbentrop-Pakt aufgelöst wurde. Nach einer Haftzeit wurde Bermondt-Awaloff aus Deutschland ausgewiesen. Er siedelte erst nach Belgrad um, ging aber 1941 in die Vereinigten Staaten.

Wohl im Oktober 1919 stiftete er das dreiklassige (1. bis 3. Klasse) Awaloff-Kreuz für Militärpersonen (1. bis 3. Klasse - mit Schwertern) und für Zivilpersonen (nur 1. und 2. Klasse - ohne Schwerter), das als Tapferkeits-Auszeichnung an seine Truppen vergeben wurde. Die Dekorationen, die sich die Beliehenen selbst besorgen mußten, wurden von zahlreichen Herstellern angefertigt.

Bermondt-Awaloff verlieh auch das Sankt Georgs-Kreuz und den Sankt Annen-Orden, deren Insignien die Beliehenen ebenfalls selbst erwerben mußten.