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Liebespaar. Zweiseitige Bronzegußplakette 1920

MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Liebe und Sexualität

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Losnummer 8570




Schätzpreis: 50,00 €
Zuschlag: 170,00 €


Liebespaar.
Zweiseitige Bronzegußplakette 1920, von Floris de Cuyper. Künstlerplakette auf den Mystiker Jan van Ruysbroeck. Von vier Engeln umgeben, die Girlanden aus Rosen mit sich tragen, ist in einer bewaldeten Landschaft Jan van Ruysbroek in die Knie gesunken, als Jesus rechts von ihm erscheint, darunter im Abschnitt 1294 JAN VAN RUYSBROECK 1381, in der rechten unteren Ecke über dem Abschnitt die Signatur FLORIS / DE CUYPER//Umgeben von Bäumen entspringt aus einem Fels eine Quelle, aus der eine sitzende nackte junge Frau und ein kniender nackter junger Mann Wasser schöpfen und trinken; über dem Quellaustritt ist SICUT / FONS VITAE / PERMANET (gleichwie der Quell des Lebens fortdauert) zu lesen, darunter auf einem aufgerollten Rotulus SOCIÉTÉ HOLLANDAISE – BELGE / DES AMIS DE LA MÉDAILLE D’ART; darüber rechts die Signatur FLORIS DE CUYPER. Mit Randpunze: der Produzent FONSON & C(ompagn)IE. 63,49 x 65,27 mm; 139,59 g. Vgl. Buchet – Toussaint 2007, 131 Nr. 39.


Mattiert. Fast prägefrisch

Exemplar der Auktion Münzzentrum 112, Köln 2002, Nr. 6731.

Jan van Ruusbroec/Ruysbroek (vir admirabilis und doctor ecstaticus genannt), geb. 1293 in Brüssel, gest. 2. Dezember 1381 in Groenendaal, war ein flämischer Kirchenmann und Mystiker; er wurde 1317 zum Priester geweiht und war Vikar an einer Brüsseler Kirche, zog sich aber 1343 mit mehreren Freunden in eine schon bestehende Einsiedelei des Sonienwaldes (Groenendaal) bei Brüssel zurück. Schon während seiner Vikarzeit veröffentlichte er mystische Schriften. Aus dieser Gemeinschaft entstanden die Augustiner-Regularkanoniker, deren Prior Jan bis zu seinem Tode war. Er war einer der bedeutendsten Autoren in mittelniederländischer Sprache; seine Schriften werden noch bis heute rezipiert. Die Rose ist eine mystische Blume, und in der Lauretanischen Litanei wird Maria als rosa mystica angerufen. Die Rückseite versucht die Permanenz der Schriften des Mystikers zu verbildlichen: So wie die Quelle, die aus dem Fels austritt, permanent schüttet, und wie das Leben durch das Liebespaar wieder weitergegeben wird, leben auch die Schriften Ruysbroeks weiter.