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Wohl Pektorale für Feldgeistliche während des Ersten Weltkriegs. 128,0 x 68,2 mm, Weißmetall verchromt, tlw. schwarzes Material, ohne Kette. Vgl. FKR S. 218 links.

SAMMLUNG GERHARD TREFFEISEN
DEUTSCHES REICH 1871-1918, DEUTSCHES REICH 1871-1918

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Losnummer 2281




Schätzpreis: 10,00 €
Zuschlag: 55,00 €


Wohl Pektorale für Feldgeistliche während des Ersten Weltkriegs. 128,0 x 68,2 mm, Weißmetall verchromt, tlw. schwarzes Material, ohne Kette. Vgl. FKR S. 218 links.


II

Mit der Militärischen Dienstordnung erfolgte im Jahre 1903 die Einrichtung einer einheitlichen Militärseelsorge für die preußische Arme, die während des Ersten Weltkrieges auch auf die Armeen von Bayern, Sachsen und Württemberg übertragen wurde. Die Einführung eines Pektorales für Feldgeistliche beider Konfessionen dürfte auf das Jahr 1913 zu datieren sein. Im „Handbuch für die katholischen Feldgeistlichen des preußischen Heeres“ von Franz Albert (Wilna 1918) ist in Abs. VI des § 41 zu lesen: „Beschreibung des Dienstanzugs der Feldgeistlichen: . . . Ein geistliches Erkennungszeichen in der Form eines an einer Kette um den Hals auf die Brust herabhängenden Kreuzes nach beiliegenden Proben“. Allerdings gibt es von diesen Proben keine verfügbaren Abbildungen. In seinem Artikel bildet Peter Schuster (s. u.) eine Reihe von Trägerphotos katholischer Feldgeistlicher ab und stellt die jeweils identifizierten Feldkreuze im Original vor. Es muß allerdings darauf hingewiesen werden, daß die Pektorale der Feldgeistlichen eine sehr große Ähnlichkeit mit den vor allem im süddeutschen Raum weithin verbreiteten sog. „Sterbekreuzen“ aufweisen, die in großer Formen- und Gestaltungs-Vielfalt existierten und existieren. Die Kreuze wurden den Verstorbenen in die Hand gelegt; diese wurden dann damit auch bestattet. Es ist davon auszugehen, daß eben auch die katholischen Feldgeistlichen solche Sterbekreuze an einer Kette als Pektorale trugen, und daß es für diese wohl, anders als bei denen der protestantischen Feldgeistlichen, keine besonderen vorgeschriebenen Formen gab. (Vgl.: Peter Schuster in FKR S. 215-225.)