Teaserbild
Trennline

Friedrich Ulrich, 1613-1634. Reichstaler 1626, Goslar oder Zellerfeld. 28,47 g. Dav. 6303 var.; Welter 1057 A var.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRAUNSCHWEIG UND LÜNEBURG, BRAUNSCHWEIG-WOLFENBÜTTEL, FÜRSTENTUM

Zurück zur Listenansicht
In Merkliste legen

Losnummer 2332




Schätzpreis: 100,00 €
Zuschlag: 340,00 €


Friedrich Ulrich, 1613-1634.
Reichstaler 1626, Goslar oder Zellerfeld. 28,47 g. Variante ohne Münzzeichen.
Dav. 6303 var.; Welter 1057 A var.

Sehr seltener Jahrgang. Kl. Kratzer, winz. Schrötlingsfehler am Rand, fast sehr schön

Während der Münzmeister Henning Schlüter im Februar 1626 von Zellerfeld wegen seines Heiratsurlaubs abwesend war, fiel Johann T´Serclaes „Tilly“ (1559 geb. auf Schloss Tilly im Herzogtum Brabant, gest. 1632 in Ingolstadt), ein Feldherr des Dreißigjährigen Krieges, mit seinem Heerhaufen in die Bergstadt ein. Sie verwüsteten die Bergwerke, die Schmelzhütten und die Bergstadt, verunreinigten das Amthaus und die Münze, erschossen den Münzohm Hanss Knude und verkauften das Inventar der Münze. „Die Soldaten hatten selbst gepreget von Zihn, davon ich zum Abdreaßberg ein Gotsthaler sahe.“ (Cuppius, A.: Chronicon Zellerfeldense, Zellerfeld 1629, in Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde, Wernigerode 1895, Seite 323). Die Soldaten hatten vorhandene Zaine verwendet, womit und aus deren guten Silber gute Talerabschläge (Gotsthaler) entstanden. - Nach Rückkehr des Zehntners Diegel, der sich bis nach Ostern in Goslar aufgehalten hatte, und des Münzmeisters Schlüter wurden die Schäden beseitigt und die Münzstätte wieder in Betrieb genommen. Für weiterführende Informationen siehe auch Heiko Donau, Typische Taler von 1531 bis 1624 aus Münzstätten der Braunschweig-Lüneburger Herzöge, 2022.