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Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, 1640-1688. Silbermedaille 1675, Brockmann 220; Ossbahr 50.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG-PREUSSEN, BRANDENBURG, MARKGRAFSCHAFT, SEIT DEM 14. JAHRHUNDERT KURFÜRSTENTUM

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Losnummer 662




Schätzpreis: 1.250,00 €
Zuschlag: 4.600,00 €


Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, 1640-1688.
Silbermedaille 1675, von J. Höhn, auf den Sieg der Brandenburger bei Fehrbellin am 18. Juni. Der Kurfürst reitet l. vor ihm der von einer Kugel getroffene Stallmeister Emanuel Froeben (*1640, Ó1675), r. ein Reiter unter einem Baum, im Hintergrund Darstellung der Schlacht, dahinter der Fluß Rhin und der Ort Fehrbellin//15 Zeilen Schrift. 70,29 mm; 90,94 g.
Brockmann 220; Ossbahr 50.

Herrliche Patina, sehr schön-vorzüglich

Erworben von Schlessinger, Amsterdam 21/8.41. Mit altem Unterlagszettel.

Trotz intensiver Recherche zu der Frage, ab wann die Firma Schlessinger Amsterdam unter die Kontrolle der Reichsbehörden kam und ein freier Handel nicht mehr stattfinden konnte, sind wir an dieser Stelle zu keinem abschließenden Ergebnis kommen. Bekannt ist, dass die Firma Schlessinger im Februar 1941 ihren Bestand an 635 Goldmünzen abgeben musste. Ob zu einem späteren Zeitpunkt auch die Silberbestände unter die Abgabepflicht fielen, ist nichts bekannt. Auch Mark Salton schreibt dazu nichts in seinen Memoiren. Da der Sammler dieser und weiterer Medaillen bereits vor Ausbruch des Krieges zu sammeln begann und in nahezu allen einschlägigen Münzenhandlungen kaufte, gehen wir davon aus, dass auch die Medaillen bei Schlessinger legal erworben wurden und der Eigentumstitel überging. Die Tatsache, dass der Erwerb der Medaillen an unterschiedlichen Tagen stattfand, unterstützt diese These. Wir haben uns deshalb dazu entschlossen, die Medaille zum Verkauf anzubieten.

Ossbahr wies darauf hin, daß diese Darstellung der Schlacht bei Fehrbellin nicht ganz den Tatsachen entspräche und das Verhalten der schwedischen Truppen absichtlich verkehrt wiedergebe. So seien keinesfalls - wie auf der Prägung gezeigt - schwedische Soldaten durch den Fluß Rhin geschwommen, um Fehrbellin zu erreichen, sie seien vielmehr in geordneter Reihe über die wiederhergestellte Brücke abgezogen.

Auf der Rückseite ließ der Große Kurfürst hervorheben, daß er die Schweden, die sieben Monate lang sein Land verwüstet hätten, in nur sieben Tagen aus seinem Territorium vertrieben habe. Insofern wurde der Text des Siegestalers 1675 etwas abgemildert, in dem von siebenmonatigem Rauben und Plündern die Rede ist.