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Silberner Münzhumpen.

COIN OBJECTS AND COIN JEWELLERY
MÜNZBECHER, SCHWEDEN

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Lot number 1677




Estimated price: 5,000.00 €
Hammer-price / sale price: 5,500.00 €


Silberner Münzhumpen. Ein repräsentativer jagdlicher Humpen aus einer Stockholmer Werkstatt. Humpen, geschaffen im Jahre 1852 in der von Meister Gustaf Möllenborg (1796-1851) gegründeten Gold- und Silberwarenmanufaktur, Stockholm. Der in der Aufsicht oktogonal angelegte Korpus steht auf vier rocailleförmigen Füßen. Die Handhabe ist in Gestalt eines in Eichenzweigen vierfach mündenden Aststücks detailliert ausgeformt. Ein trommelförmiges Scharnier bildet die Verbindung zwischen dem astförmigen Henkel und dem Deckel, dessen prominenter Blickfang die figural ausgeführte Daumenrast in Form eines Hirschkopfes (Zehnender) bildet. Diese fein gearbeitete Plastik, wächst hervor aus einem rocaillierten Dekorelement, das auf Eichenlaub aufliegt. Verziert mit plastischen Applikationen, teils punziertem und ziseliertem Stanzdekor sowie mit fünfzehn Münzen und einer Medaille aus der Zeitspanne vom 16. bis 19. Jahrhundert, u. a. von Köln, Campen, Braunschweig-Lüneburg, Mexiko und dem Vereinigten Königreich. In die achtfach facettierte Wandung sind vierzehn Taler respektive talergroße Münzen in Zweiergruppen beidseitig sichtbar eingearbeitet, ein punzierter Kranz aus Lorbeerblättern umzieht jedes dieser Geldstücke. Die Mitte des Bodens bildet ein eingefügter Schautaler 1661 mit dem Porträt von Martin Luther und der Stadtansicht von Eisleben. Auch den Deckel ziert eine mittig eingelassene Münze, wiederum umzogen von einem reliefierten Punzdekor in Form eines Lorbeerkranzes. Zudem ergänzt ein größerer konzentrisch komponierter reliefierter Kranz aus Lorbeer- und Eichenlaub den zentralen Münzdekor auf dem Deckel. Maximale Höhe des Humpens samt Zierrat: 25 cm, Korpus: 20 cm, größtes Quermaß des Deckels: 16,9 cm; Gewicht: 1.555 Gramm.


Hoch dekoratives Gebrauchs- und Schauobjekt von sehr schöner Erhaltung

Nach einer 13 Jahre währenden Tätigkeit als Lehrjunge und Geselle erlangte Gustaf Möllenborg (1796-1851) im Jahre 1823 seinen Meisterbrief und gründete in Stockholm seine eigene Gold- und Silberschmiedewerkstatt, die schon bald in wirtschaftlicher wie auch in personeller Hinsicht prosperierte und sich in Schweden zur einer der bedeutendsten Produktionsstätten für dekorative Edelmetallobjekte ihrer Zeit entwickelte. Zurückzuführen ist dies nicht zuletzt auf die Einführung rationalisierender mechanisierter Arbeitstechniken, wie z. B. das Stanzen von Metallblechen. Im Jahre 1850 übertrug Möllenborg seinen Betrieb einem seiner Mitarbeiter, Louis Constant Féron, der das Unternehmen unter der Bezeichnung Gustaf Möllenborg-Feron weiterführte. Die Firma bestand bis ins Jahr 1927. Die hier offerierte Silberschmiedearbeit entstand somit bald nach dem Besitzerwechsel und dem Tode von Gustav Möllenborg.