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Große deutsche krause Ordenschnalle des preußischen und osmanischen Generalmajors Hans Kannengießer Pascha (1868-1945) mit zehn Auszeichnungen. Anfertigung der Firma J. Godet & Sohn in Berlin, von links nach rechts: 1) Preußen: Eisernes Kreuz 1914 I

ORDEN UND EHRENZEICHEN AUS ÜBERSEE
TÜRKEI, OSMANISCHES REICH - THE OTTOMAN COLLECTION - GRUPPEN UND ORDENSSCHNALLEN

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Lot number 7422




Estimated price: 3,000.00 €
Hammer-price / sale price: 8,500.00 €


Große deutsche krause Ordenschnalle des preußischen und osmanischen Generalmajors Hans Kannengießer Pascha (1868-1945) mit zehn Auszeichnungen. Anfertigung der Firma J. Godet & Sohn in Berlin, von links nach rechts: 1) Preußen: Eisernes Kreuz 1914 II. Klasse, Eisen geschwärzt, mit Silberzarge; 2) Preußen: Königlicher Hausorden von Hohenzollern, Ritterkreuz mit Schwertern, Anfertigung der Firma Sy & Wagner in Berlin, Gold (!) emailliert, auf dem Rand des unteren Kreuzarms Ritzmarke "S & W"; 3) Osmanisches Reich: Goldene Liyakat-Medaille für Tapferkeit und Treue [Liyakât Madalyasι], an Agraffe, Silber vergoldet, mit Säbel-Bandspange "sene 1332" [Jahr AD 1914], Silber vergoldet; 4) Osmanisches Reich: Große Silberne Imtiyaz-Medaille für außerordentlichen Mut, Tapferkeit und Treue [Sadakat ve Şecaat Madalyasι], an Agraffe, Silber, ohne Revers-Gravur, mit Säbel-Bandspange "sene 1332" [Jahr AD 1914], Silber; 5) Osmanisches Reich: Medaille für Lebensrettung [Tahlisiye Madalyasι], an Agraffe, Silber; 6) Preußen: Roter Adler-Orden, 5. Modell (1854-1918), Kreuz IV. Klasse, 2. Ausgabe (mit gekörnten Kreuzarm-Feldern - ab 1879), Anfertigung der Firma Joh. Wagner & Sohn in Berlin, Silber, tlw. emailliert, Emaille-Malerei, auf dem Rand des unteren Kreuzarms Ritzmarke "W"; 7) Preußen: Offiziers-Dienstauszeichnung für 25 Dienstjahre, 4. Ausführung (mit gröber gekörnten Kreuzarmen - ca. 1895-1920), Buntmetall vergoldet; 8) Preußen: Zentenarmedaille 1897, Buntmetall vergoldet; 9) Württemberg: Orden der Königlichen Württembergischen Krone, Ritterkreuz, Anfertigung der Firma Eduard Foehr in Stuttgart, Gold emailliert; 10) Österreich: Militärverdienstkreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration, Silber, tlw. vergoldet und emailliert. Auf dem Revers Abdecktuch, dieses mit Herstellerbezeichnung, an Nadel, im originalen alten Aufbewahrungsetui.


10 Stück., II

Ex Auktion 31 Andreas Thies EK, Kirchheim/Teck, am 15. Dezember 2006, Kat. Nr. 35, davor Sammlung George Seymour.

"Hans" (Johann Friedrich Wilhelm) Kannengießer wurde am 25. Juni 1868 in Görlitz geboren. Nach einer Offizierslaufbahn in der Preußischen Armee wurde er 1912 als Major "zur Disposition" gestellt. Noch im gleichen Jahr ging er als Mitglied der Deutschen Militärmission im Osmanischen Reich nach Konstantinopel, wurde dort zum Oberst befördert und zum Abteilungschef im Osmanischen Generalstab ernannt.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er zum Generalmajor befördert und zum Kommandeur der 9. Division der 5. Osmanischen Armee ernannt. Mit dieser nahm er auf der Halbinsel Gallipoli an der Schlacht um die Dardanellen teil. Am 6. August 1915 gelang es ihm, an der Anfartalar-Front auf Gallipoli mit nur 20 (!) Mann ca. 16.000 soeben gelandete Australier 20 Stunden lang aufzuhalten, was ihm u. a. den Titel eines "Paschas" einbrachte. Am 25. November 1916 wurde ihm von Wilhelm II. (1859-1941, reg. von 1888 bis 1918) das Ritterkreuz mit Schwertern des Königlichen Hausordens von Hohenzollern verliehen. Im weiteren Verlauf des Krieges wurde er stellvertretender kommandierender General des XVI. Osmanischen Armeekorps, kommandierender General des XIV. Armeekorps und schließlich des XXV. Armeekorps in Adrianopel [Edirne].

Nach dem Ersten Weltkrieg wieder nach Deutschland zurückgekehrt, veröffentlichte er ein Buch: "Gallipoli, Bedeutung und Verlauf der Kämpfe 1915", erschienen 1927 und später auch in die englische Sprache und 2009 in die türkische Sprache übersetzt. Weiter schrieb einen Fachartikel: "Kleine Ursachen - große Wirkung, Beginn der Augustschlacht 1915 auf Gallipoli: Die August-Kämpfe im Jahr 1915 in Gallipoli", erschienen 1939 in "Wissen und Wehr".

An einem nicht bekannten Tag im März 1945 starb Hans Kannengießer in Neubrandenburg.