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Georg, 1816-1860. 4 Schilling (1/12 Taler) 1845, Schwerin. AKS 64 Anm.; J. 115 Anm.

GERMAN COINS AND MEDALS
MECKLENBURG, MECKLENBURG-STRELITZ, HERZOGTUM, SEIT 1815 GROSSHERZOGTUM

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Lot number 4336




Estimated price: 250.00 €
Hammer-price / sale price: 340.00 €


Georg, 1816-1860.
4 Schilling (1/12 Taler) 1845, Schwerin. Probe in Kupfer; 2,68 g. Mit STRELITZ am Ende der Vorderseitenumschrift.
AKS 64 Anm.; J. 115 Anm.

RR Min. berieben, vorzüglich

Georg wurde im August 1779 als dritter Sohn von Carl II. und Friederike von Hessen-Darmstadt geboren. Seine älteren Brüder verstarben noch als Säuglinge, sodaß er 1816 die Nachfolge seines Vaters als Großherzog von Mecklenburg-Strelitz antrat. Zuvor hatte er an der Universität Rostock studiert. 1817 schloß er den Bund der Ehe mit Prinzessin Marie von Hessen-Kassel; gemeinsam hatten sie vier Kinder. Als Regent ließ er einige Reformen durchführen, z. B. die Aufhebung der Leibeigenschaft, und machte sich um die Renovierung seiner Residenz in Neustrelitz sowie den Neubau öffentlicher Gebäude verdient. In seine Regierungszeit fiel als zentrales Ereignis die Revolution in Mecklenburg, die, angestoßen durch die revolutionären Bewegungen in Frankreich und Mitteldeutschland, eine Transformation Mecklenburgs in einen modernen Verfassungsstaat beabsichtigte. 1848 wurde so ein Landtag zusammengestellt, der eine liberale Verfassung mit Zensuswahlrecht vorschlug. Während Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin die neue Verfassung 1849 anerkannte, wehrte sich der früher reformorientierte Georg beharrlich gegen die seiner Meinung nach verfassungswidrig zustande gekommene Konstitution. Zur Auflösung der Streitigkeiten wurde ein Schiedsgericht einberufen, das 1850 die Aufhebung der 1848 eingeführten Verfassung beschloß (Freienwalder Schiedsspruch). Damit wurden die Verhältnisse, die 1755 mit dem Landesgrundgesetzlichen Erbvergleich geschaffen worden waren, wiederhergestellt. Sie hielten sich bis 1918 und Mecklenburg blieb damit verfassungsrechtlich gesehen eines der rückständigsten Gebiete Deutschlands. Trotz dieser wenig modernen politischen Einstellung ihres Großherzogs soll Georg bei seinen Untertanen wegen seiner Mildtätigkeit und Nächstenliebe beliebt gewesen sein. Er verstarb 1860 nach schwerer Krankheit und überließ die Herrschaft seinem Sohn Friedrich Wilhelm.