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Innocenz X., 1644-1655. Quadrupla 1647, Avignon. 13.10 g. Muntoni 87; Fb. 61 (Rare, dort unter Frankreich).

EUROPEAN COINS AND MEDALS
ITALIEN, KIRCHENSTAAT/VATIKAN

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Lot number 7119




Estimated price: 10,000.00 €
Hammer-price / sale price: 26,000.00 €


Innocenz X. 1644-1655.
Quadrupla 1647, Avignon. 13.10 g. INNOCENTIVS Û X Û PONT Û MAX Û 1647 Brustbild r. in geistlichem Ornat//CAMILLVS Û CARD Ú PAMPHILVS Û LEGAT Û AVEN Û Kardinalshut über dem Wappen von Pamphilj.
Muntoni 87; Fb. 61 (Rare, dort unter Frankreich).

GOLD. Von allergrößter Seltenheit. Sehr schön +

Innocenz studierte Jura und wurde 1604 Auditor in der Römischen Rota, dem zweithöchsten Gericht in der katholischen Kirche nach der Apostolischen Signatur. Seit 1621 war er päpstlicher Diplomat und reiste im selben Jahr als Nuntius nach Neapel. 1625 begleitete er den Neffen Urbans VIII. Kardinal Francesco Barberini, nach Frankreich und Spanien. 1627 wurde Innocenz selbst Kardinal. Zum Papst konnte er nur deshalb gewählt werden, weil der französische Einspruch gegen ihn zu spät in Rom eintraf. Gegen die hemmungslose Bereicherung der Familie Barberini, zu der auch sein Vorgänger Papst Urban VIII. gehörte, ging Innocenz entschieden vor. Er verfaßte am 26.11.1648 das Breve „Zelo domus Dei“ in dem er gegen die Bestimmungen des Westfälischen Friedens protestierte, die unter seinem Vorgänger Urban VIII. zu Ungunsten der katholischen Kirche ausgehandelt worden waren. Innocenz erließ außerdem am 31.5.1653 die Bulle „Cum occasione“ gegen das literarische Werk des Bischofs Jansen, den „Augustinus“ und verurteilte mit ihr zugleich den Jansenismus. Nach der Trennung Portugals von Spanien 1640 weigerte sich Innocenz, den König Johann IV. von Portugal als König anzuerkennen und ihm das Bischofsrecht zu verleihen, ohne jedoch die Revolte Portugals formal und offiziell zu verurteilen, wie dies von Spanien gefordert wurde. Bei Spannungen zwischen Spanien und Frankreich blieb Innocenz neutral. Künstlerisch war er sehr aktiv. So restaurierte er die Lateranbasilika und vollendete die Inneneinrichtung des Petersdoms. Der Rest seiner Bauaktivitäten ist nicht weniger beeindruckend, steht aber eher unter dem Aspekt der Prunksucht und des Nepotismus. So ließ er die Villa „Doria Pamphili“ errichten, den heutigen „Palazzo Doria-Pamphili“. An der Piazza Navona errichtete er neben dem Vierströmebrunnen „Fontana dei Quattro Fiumi“ auch den Familienpalast, den heutigen „Palazzo Pamphili“ den er für seine Schwägerin Olimpia Maldachini erbaut haben soll. So kam es, dass die Piazza Navona auch das „Forum Pamphili“ genannt wurde.