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Reinald, 1402-1423. Goldgulden o. J. (um 1405), Aachen. 3.49 g. Delm. 598 (R3); Fb. 51 (dort unter Geldern); Noss 151 (dort anderer Rs.-Stempel, mit MARIA).

GERMAN COINS AND MEDALS
JÜLICH-KLEVE-BERG, JÜLICH, GRAFSCHAFT, AB 1336 MARKGRAFSCHAFT, SEIT 1356 HERZOGTUM

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Lot number 500






Estimated price: 15,000.00 €
Hammer-price / sale price: 25,000.00 €


Reinald, 1402-1423.
Goldgulden o. J. (um 1405), Aachen. 3.49 g. ‰ reInbLD ± DV - X ± IVL ± geL ± (kleine gotische 3) Büste eines Engels v. v. über dem Doppelwappen Jülich/Geldern//bVe ± oÆrIb ±° - grbCIb ± PLÆ Maria sitzt halbl. auf gotischem Kastenthron, unten Wappen (Doppeladler).
Delm. 598 (R3); Fb. 51 (dort unter Geldern); Noss 151 (dort anderer Rs.-Stempel, mit MARIA).

GOLD. Von größter Seltenheit. Sehr attraktives Exemplar mit hübscher Goldpatina, vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 78, Osnabrück 2002, Nr. 4798.

Diese Variante des sehr seltenen Engelsgoldguldens ist unediert, das einzige ähnliche Exemplar mit übereinstimmendem Vorderseitenstempel befand sich in der Sammlung Farina unter Nr. 1614. Der Typ der Vorderseite hat kein Vorbild. Johann von Heinsberg als Bischof von Lüttich hat sich mit seinen späteren ganzen und halben Ange d'or an unseren Typ angelehnt. Der Rückseitentyp kommt in Bonn vor (Noss 238 ff.), nur sitzt hier St. Petrus statt der Madonna auf dem gotischen Thron. Diese Stücke ordnet Noss den Jahren 1404/1407 zu. Das stimmt mit unserem vorliegenden Stück gut überein.

Als Münzstätte kommt wohl allein Aachen in Frage. Die Mutter Gottes weist auf das Aachener Marienmünster hin. Die Madonna kommt auch später gegen Ende des 15. Jahrunderts auf Aachener Münzen vor, als die Münzstätte städtisch geworden war. Spätestens seit der Mitte des 14. Jahrhunderts besaßen die Jülicher Herzöge durch kaiserliche Verpfändung das Münzrecht in Aachen. Die Madonna ist mit dem Beizeichen sechsstrahliger Stern auch auf einem 1/2 Salut d'or (1/2 Goldgulden) des Herzogs Reinald zu sehen. Dieses Halbstück (durch die halbe Madonna gekennzeichnet) - siehe auch Auktion Fritz Rudolf Künker 42, Osnabrück 1998, Nr. 3916 - ist schon immer für Aachen in Anspruch genommen worden. Es sind beides Sonderemissionen, die keine Münzstättenbezeichnung tragen, wie sonst üblich; z. B.: Moneta nova Iuligensis, Dulkensis bzw. Aquensis. Unklar bleibt die Bedeutung des Schildes mit dem Doppeladler. Er kommt im Rheinland auf den Prägungen Friedrichs von Saarwerden aus Kölner Münzstätten als Familienwappen (Saarwerden) vor. Soll hier eine vertragliche Bindung mit Köln angedeutet werden? Einen solchen Vertrag zwischen dem Erzbistum Köln, der Stadt Köln, dem Herzogtum Jülich und der Stadt Aachen hatte es schon einmal 1357 gegeben.