Teaserbild
Trennline

Vorbericht unserer Berlin-Auktion 400

11. Dezember 2023


770 Lose mit einer Gesamtschätzung von mehr als 7 Millionen Euro – damit läuten wir am 1. Februar 2024 das numismatische Wochenende im Berliner Hotel Estrel ein.

Ausgewählte Löser aus der Sammlung Popken

Unsere Auktion 400 beginnt mit einem weiteren Teil der Sammlung Popken. Angeboten werden 39 Löser, darunter spektakuläre Stücke wie ein Julius-Löser von 1583, geprägt in Wolfenbüttel, damals noch Heinrichstadt. Ein anderes prachtvolles Beispiel aus dieser Sammlung ist ein Löser zu drei Reichstalern von 1679, geprägt in Zellerfeld im Auftrag von Fürst Rudolf August von Braunschweig-Wolfenbüttel.

Nr. 2: Braunschweig und Lüneburg. Julius, 1568-1589. Löser zu 10 Reichstalern 1583, Heinrichstadt (Wolfenbüttel). Aus Sammlung Friedrich Popken. Äußerst selten. Sehr schön. Taxe: 50.000 Euro

Nr. 16: Braunschweig und Lüneburg. Rudolf August, 1666-1685. Löser zu 3 Reichstalern 1679, Zellerfeld. Aus Sammlung Friedrich Popken. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 40.000 Euro

Raritäten aus Altdeutschland

Von Anhalt bis Württemberg und den österreichischen Standesherren reicht das Spektrum der Raritäten, die in diesem Teil der Auktion zu finden sind. Ganz gleich, welches altdeutsche Gebiet Sie sammeln, seien Sie gewiss, dass Sie in diesem Katalog ganz spezielle Entdeckungen machen werden. Flussgolddukaten, schwere Goldmünzen, seltene und historisch interessante Medaillen, spektakuläre Taler: Blättern Sie den Katalog in Ruhe durch, Sie werden Spannendes finden, wie z.B. das Prachtexemplar eines äußerst seltenen Reichstalers des Großen Kurfürsten aus dem Jahr 1684, den noch selteneren und früheren Taler von Wilhelm V. von Jülich-Berg oder den vierfachen Dukaten des Simon Heinrich von Lippe, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

Nr. 64: Bayern. Ludwig I., 1825-1848. Dukat 1830. Donaugold. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 15.000 Euro

Nr. 82: Brandenburg-Preußen. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, 1640-1688. Reichstaler 1684 IE, Magdeburg. Sehr selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 40.000 Euro

Nr. 131: Hamburg. 1/4 Portugalöser zu 2 1/2 Dukaten o. J. (1578-1582). NGC MS61. Sehr selten. Gutes vorzüglich. Taxe: 20.000 Euro

Nr. 149: Jülich-Berg. Wilhelm V., 1539-1592. Taler o. J. (um 1540), Mülheim. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 35.000 Euro

Nr. 163: Lippe. Simon Heinrich, 1666-1697. 4 Dukaten 1685 (geprägt 1685/6), Detmold. Abschlag von den Stempeln des Dukaten. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 60.000 Euro

Nr. 241: Sachsen-Hildburghausen. Ernst, 1680-1715. Reichstaler 1708, Münzstätte, vermutlich Coburg. Wohl das 2. bekannte Exemplar. Vorzüglich. Taxe: 35.000 Euro

Nr. 281: Württemberg. Julius Friedrich, Administrator und Vormund von Eberhard III., 1631-1633. Reichstaler 1631, Stuttgart. Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 25.000 Euro

Französische Kabinettstückchen

Im Bereich der ausländischen Münzen zeichnen sich nahezu alle Stücke durch ihre Seltenheit und ihre Erhaltung aus, bei manchen kommt ihre große numismatische Bedeutung und ihre weit zurückreichende Provenienz hinzu. Die kleine Partie Frankreich zum Beispiel enthält „nur“ gut 30 Lose, darunter aber so viele außergewöhnliche Stücke, dass man gar nicht weiß, welches man hier exemplarisch abbilden soll. Wir haben uns für eine sehr seltene Variante des doppelten Louis d’or von Ludwig XIII. entschieden. Das vorzügliche Stück, das 1640 in Paris entstand, zeigt ein eindrucksvolles Porträt jenes Herrschers, den die Populärkultur als den Schutzherrn der Musketiere kennt.

Unser zweites Beispiel entstand in der Grafschaft Dombes unter der Herrschaft von Louis III. de Bourbon, einem der großen Gegner der Hugenotten. Er war aktiv an der Vorbereitung der Bartholomäusnacht beteiligt. Fast noch bemerkenswerter als der Feldherr auf der Vorderseite, sind die Prägewerkzeuge auf der Rückseite und die Umschrift, die beschreibt, dass die Münzarbeiter steuerfreien Durchzug genießen.

Nr. 460: Frankreich. Louis XIII., 1610-1643. Double louis d’or 1640, Paris. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 40.000 Euro

Nr. 481: Frankreich. Dombes. Louis II de Bourbon-Montpensier, 1560-1582. Ecu d’argent 1576. Wohl das 2. bekannte Exemplar. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 25.000 Euro

Britisches Großgold

5 Guineas-Stücke gehören zu den beliebtesten Sammelobjekten, wenn es um Großbritannien geht. Unsere Auktion 400 bietet eine reiche Auswahl. Das Highlight dieser Partie entstand aber etwas später. Es handelt sich um eine Probe zum 5 Pfund-Stück von 1820 mit glattem Rand. Insgesamt existieren von dieser Probe nur 25 Exemplare, wobei die meisten keinen glatten Rand aufweisen, sondern eine Randumschrift. Von den Proben mit glattem Rand kennt man heute nur zwei Stücke!

Nr. 494: Großbritannien. William III., 1694-1702. 5 Guineas 1701, London. Selten. NGC MS61. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 60.000 Euro

Nr. 497: Großbritannien. George III., 1760-1820. Pattern 5 Pounds 1820, London. Probe mit glattem Rand. NGC PF64*CAMEO (Top Pop). Nur zwei Exemplare bekannt. Polierte Platte (Proof). Taxe: 150.000 Euro

Italien: Von Friedrich II. bis Vittorio Emanuele III.

Auch in der kleinen Serie Italien gibt es viel zu entdecken: Von mittelalterlichen Grossi in außergewöhnlicher Erhaltung über beeindruckende Renaissance-Porträts bis hin zu extrem seltenen Stücken aus der Epoche der napoleonischen Herrschaft - die Münzen spiegeln die Vielfalt Italiens, die selbst heute noch dieses Land zu einem touristischen Hotspot macht. Aber auch die Zeit nach der Einigung ist bestens vertreten mit Münzen, die nur selten zu sehen sind. Wir präsentieren Ihnen u.a. ein Beispiel aus dem Jahr 1901. Die italienischen 5 Lire-Stücke mussten auf Grund einer Intervention Frankreichs eingeschmolzen werden. Nur 114 Exemplare entgingen diesem Schicksal. Der von der Numismatik so begeisterte König sorgte persönlich dafür, dass sie in die Hände der damals prominentesten Münzsammler kamen.

Nr. 512: Como. Friedrich II., 1250-1280. Grosso da 6 Denari o. J. Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro

Nr. 523: Mailand. Karl V., 1535-1556. Testone o. H. Auf die Huldigung durch den Senat von Mailand. Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 6.000 Euro

Nr. 529: Neapel und Sizilien. Joachim Murat, König von Neapel, 1808-1815. 40 Franchi 1810, Neapel. Variante ohne N.M. im Halsabschnitt. NGC AU55 (Top Pop) Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 75.000 Euro

Nr. 553: Königreich Italien. Victor Emanuel III., 1900-1946. 5 Lire 1901, Rom. Sehr selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 50.000 Euro

Polen, Russland, Tschechien, Transsylvanien

Traditionell kommen viele Münzhändler und -sammler aus dem Osten nach Berlin, um an unserer Auktion Anfang des Jahres teilzunehmen. Sie dürfen sich auf ein breites Angebot freuen, das den Rahmen des Gewöhnlichen bei weitem sprengt. Ob Polen, Tschechien, Transsylvanien oder Russland: Die Münzen und Medaillen, die aus diesen Ländern angeboten werden, gehören zu den großen Seltenheiten der Numismatik.

Beginnen wir mit unserem Beispiel aus Polen, einer Goldmedaille von Sigismund III. Wasa, jenem Schweden auf dem polnischen Thron. Die wunderbare Medaille aus der Spätrenaissance zeigt auf der Rückseite die Taufe Christi im Jordan. Dieses Motiv war ein einzigartiger Kompromiss für einen Herrscher, der gleichzeitig das protestantische Schweden und das katholische Polen regierte.

Beide Beispiele aus Russland, die wir hier zeigen, gehören zu den seltensten Stücken der russischen Numismatik. Beim Rubel von 1801 handelt es sich um eine Probe der Bankmünzstätte von St. Petersburg; der 37 1/2 fache Rubel entsprach hinsichtlich seines Feingewichts exakt 100 Francs der Lateinischen Münzunion. Er wurde in lediglich 225 Exemplaren zu Geschenkzwecken herausgegeben.

Für tschechische Sammler ist ebenfalls einiges geboten, so zum Beispiel zahlreiche Gedenkmünzen der Tschechoslowakei sowie ein Royal d’or von Johann von Luxemburg aus dem Jahr 1337. Der später blinde König, der auf dem Schlachtfeld von Crécy den Tod fand, war der Vater von Karl IV. Bei seinem Royal d’or handelt es sich um das einzige Exemplar, das sich im Handel befindet.

Beschließen wir unseren Ausflug nach Osteuropa mit einem 10-fachen Dukaten von Sigismund Rakoczi, jener schillernden Gestalt der siebenbürgischen Geschichte, der seinen Titel der Anerkennung des kaiserlichen Hofs genauso wie der des osmanischen Sultans verdankte. Bemerkenswert ist die Waffe, die der Held des Langen Türkenkrieges führt: Es handelt sich um einen Streitkolben.

Nr. 584: Polen. Sigismund III., 1587-1632. Goldmedaille zu 5 Dukaten 1596, vermutlich Posen. NGC AU58 (Top Pop). Äußerst selten. Fast vorzüglich. Taxe: 100.000 Euro

Nr. 593: Polen. Thorn. 2 Dukaten 1664. PCGS MS63 (Top Pop). Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 50.000 Euro

Nr. 631: Russland. Alexander I., 1801-1825. Rubel 1801, St. Petersburg (Bankmünzstätte). Probe. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 100.000 Euro

Nr. 642: Russland. Nikolaus II., 1894-1917. 37 1/2 Rubel (100 Franken) 1902, St. Petersburg. Nur 225 Exemplare geprägt. Erstabschlag, fast Stempelglanz. Taxe: 150.000 Euro

Nr. 686: Tschechien / Böhmen-Mähren. Johann von Luxemburg, 1310-1346. Royal d’or o. J. (1337), geprägt für die Grafschaft Luxemburg. Einziges Exemplar im Handel. Vorzüglich. Taxe: 75.000 Euro

Nr. 700: Tschechoslowakei. 5 Dukaten 1934, Kremnitz, auf die Wiedereröffnung des Kremnitzer Bergbaus. Originalprägung. NGC 63PL. Nur 70 Exemplare geprägt. Erstabschlag, fast Stempelglanz. Taxe: 10.000 Euro

Nr. 705: Ungarn / Siebenbürgen. Sigismund Rakoczi, 1607-1608. 10 Dukaten 1607. NGC AU55+. Äußerst selten. Fast vorzüglich. Taxe: 100.000 Euro

Ferner Osten und USA

Wir beenden diesen Auktionsvorbericht mit einem Blick auf die Abteilung „Übersee“. Kenner dürfen sich auf die kleine Serie seltener und exquisit erhaltener chinesischer Münzen freuen, aber auch ein Oban aus der Man’en Ära wird auf großes Interesse stoßen. Zudem bieten wir eine kleine Partie US-Goldmünzen an.

Nr. 719: China. Republik. 1 Dollar Jahr 12 (1923), wahrscheinlich auf die Vermählung des ehemaligen Regenten Henry Pu Yi. NGC MS61. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 20.000 Euro

Nr. 725: Japan. Man’en Ära. Oban ohne Jahr (1860-1862). Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 12.500 Euro

Nr. 760: USA. 20 Dollars 1907, Philadelphia. Hochrelief. Sehr selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 10.000 Euro