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Vorbericht unserer Frühjahrs-Auktion Teil 3: Päpste, Mainz, Regensburg und Löwenstein

13. Februar 2024 12:08


Gleich vier Kataloge mit Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit sind Teil unserer Frühjahrs- Auktionen, die in Osnabrück vom 18. bis 22. März 2024 stattfinden. Die Auktion 403 enthält Münzen und Medaillen der Päpste aus dem Besitz eines südwestdeutschen Unternehmers; Auktion 404 offeriert den zweiten Teil von Mainzer Münzen und Medaillen aus der Sammlung Prof. Dr. Eckhart Pick; die Auktion 405 beschäftigt sich mit einer bedeutenden Spezialsammlung von Münzen des Bistums und der Reichsstadt Regensburg; und im allgemeinen Katalog 406 finden Sie neben Münzen und Medaillen aus aller Welt auch eine Spezialsammlung von Prägungen der Grafen und Fürsten von Löwenstein-Wertheim sowie eine umfangreiche Partie Habsburger Taler und Dukaten. Die Auktionswoche beenden wir mit über 500 Prägungen ab 1871, u. a. Probemünzen aus der Sammlung Coenen. Freuen Sie sich auf ein reichhaltiges Angebot an exquisiten Prägungen aus aller Welt!

Auktion 403: Münzen und Medaillen der Päpste – Die bedeutende Spezialsammlung eines südwestdeutschen Unternehmers

Die päpstliche Prägung gehört zu den interessantesten Gebieten der Numismatik. Dies liegt auch daran, dass diese Münzen bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt als begehrte Souvenirs in den Münzsammlungen des europäischen Adels landeten. Die jungen Männer, die während ihrer Grand Tour Rom besuchten, nahmen sie als beliebte und leicht transportable Andenken mit nach Hause. Für die päpstliche Münzstätte war es deshalb seit der ausgehenden Renaissance ein hervorragendes Geschäft, Münzen und Medaillen zu produzieren, die manchmal gar nicht in den Umlauf kamen. Ihre attraktiven Darstellungen von kirchlichen Zeremonien, Gebäuden, Allegorien und biblischen Szenen machen diese Prägungen zu Vorläufern unserer modernen Gedenkmünzen. Sehen Sie sich den ausführlichen Katalog zur Auktion 403 mit der bedeutenden Spezialsammlung eines südwestdeutschen Unternehmers daraufhin einmal an. Es lohnt sich, vor allem wenn Sie die bis ins Detail durchgestalteten Motive genauer betrachten. Aber die Auktion 403 enthält auch wesentlich frühere Stücke. Der Sammler versuchte, für jeden Papst mindestens eine Münze zu erwerben, was natürlich für die Spätantike und das Mittelalter nicht glücken konnte. Aber ab Clemens VI. (1342-1352) sind immer mehr Päpste vertreten; und ab Papst Martin V. (1417-1431) ist die Reihe praktisch komplett und enthält auch die seltenen Sedisvakanzprägungen. Wer die Stadt Rom liebt und an außergewöhnlichen Münzdarstellungen Freude empfindet, für den wird dieser Katalog zum Augenschmaus.

Nr. 1340: Sixtus V., 1585-1590. Scudo d’oro 1586, Ancona. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro

Nr. 1353: Gregor XV., 1621-1623. Scudo d’argento 1621, Ferrara. Selten. Gutes sehr schön. Taxe: 4.000 Euro

Nr. 1403: Innozenz XI., 1676-1689. Quadrupla AN II (1676/77), Rom. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 30.000 Euro

Nr. 1515: Clemens XI., 1700-1721. Testone AN V (1704/05), Rom. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 4.000 Euro

Nr. 1624: Pius VI., 1775-1799. 5 Zecchini AN XIII (1787), Bologna. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 12.500 Euro

Nr. 1754: Pius IX., 1846-1878. Goldmedaille AN XXIII (1868). Rv. Loggia Pia. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 3.000 Euro

Auktion 404: Mainzer Münzen und Medaillen aus der Sammlung Pick – Teil II

2011 versteigerte der international bekannte Spezialist für die Mainzer Münzprägung, Prof. Dr. Pick bei der Firma Dr. Busso Peus Nachf. seine umfassende Mainz-Sammlung. Er entschied sich dafür, um seine umfassenden Bestände nebst den Ergebnissen seiner numismatisch-historischen Forschungen der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Aber ihm erging es wie vielen Sammlern: Nach dem Verkauf der Sammlung begann er sofort mit seiner zweiten Sammlung, die am 19. März 2024 als Teil II der Sammlung Pick in unserer Auktion 404 angeboten wird. Prof. Dr. Eckhart Pick, geboren 1941, gehört zu den renommiertesten deutschen Sammlern. Er promovierte an der juristischen Fakultät, und habilitierte und lehrte an der Johannes-Gutenberg-Universität von Mainz, ehe er voll und ganz in die Politik wechselte. In den Jahren zwischen 1985 und 1987 amtierte er als Landtagsabgeordneter der SPD; 1987 bis 2002 gestaltete er als Mitglied des Deutschen Bundestags die Wiedervereinigung mit. Als Parlamentarischer Staatssekretär der Bundesministerin für Justiz, Professor Dr. Herta Däubler- Gmelin in den Jahren von 1998 bis 2002 hatte er Einfluss auf die deutsche Gesetzgebung. Als Sammler widmete sich Prof. Pick seiner Heimatsstadt Mainz, einem der großen Zentren der deutschen Geschichte, wo sich oft das Schicksal des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation entschied. Denn der Erzbischof von Mainz war gleichzeitig Erzkanzler des deutschen Reichsteils und leitete in dieser Funktion nach dem Tod eines Königs oder Kaisers die Wahl seines Nachfolgers. Er berief dazu die Kurfürsten ein, legte Sitzungsort und Termin fest und spielte so vor dem Erlass der Goldenen Bulle im Jahr 1356 eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung des Nachfolgers.

In seiner zweiten Sammlung konzentrierte sich Prof. Pick vor allem auf die Münzen, die ihm in seiner ersten Sammlung fehlten. Er deckt in diesem Teil sowohl die römische Münzstätte mit einem Laelianus ab, als auch die Mainzer Prägungen der Merowinger und der Karolinger. Der große Schwerpunkt liegt auf dem Erzbistum Mainz mit einer Reihe von äußerst seltenen Münzen und Medaillen der Erzbischöfe. Ferner findet der Kenner Prägungen der Stadt Mainz, Medaillen mit Bezug auf Johannes Gutenberg sowie Prägungen von Erfurt. Es ist zu erwarten, dass auch dieser Katalog von Mainzer Münzen und Medaillen des zweiten Teiles der Sammlung Pick als Standardwerk gelten wird.

Nr. 2013: Karolinger. Ludwig der Deutsche, 843-876. Pfennig, Mainz. Äußerst selten. Sehr schön. Taxe: 5.000 Euro

Nr. 2130: Adolph I. von Nassau, 1373-1390. Goldgulden o. J. (1373-1374), ohne Angabe der Münzstätte (Bingen). Sehr seltene Variante. Vorzüglich. Taxe: 5.000 Euro

Nr. 2286: Daniel Brendel von Homburg, 1555-1582. 1/2 Reichstaler 1567, Mainz. Halber Bettlertaler. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 5.000 Euro

Nr. 2313: Georg Friedrich von Greiffenclau zu Vollrads. Dicker doppelter Reichstaler 1629, Mainz. Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 20.000 Euro

Nr. 2471: Franz Ludwig von Neuburg, 1729-1732. 6 Dukaten 1730, unsigniert, Wien. Äußerst selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 35.000 Euro

Nr. 2474: Philipp Karl von Eltz-Kempenich, 1732-1743. Goldmedaille zu 25 Dukaten 1740. Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 75.000 Euro

Nr. 2549: Stadt Mainz. Gustav II. Adolf, 1631-1632. Dukaten 1631. Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro

Auktion 405: Regensburg

321 Lose mit teilweise spektakulären Prägungen aus der Reichsstadt Regensburg werden von unseren Auktionatoren am 20. März 2024 von 10.00 bis 13.00 Uhr versteigert. Die Sammlung beschäftigt sich vor allem mit den frühneuzeitlichen Prägungen, also von Kaiser Maximilian I. (1508-1519), den die Historiker gerne als den letzten Ritter bezeichnen, bis hin zum weltlichen Fürstentum Regensburg, das der Reichsreputationshauptschluss von 1803 schuf, ehe die traditionsreiche Handelsstadt im Jahr 1810 dem Königreich Bayern angeschlossen wurde. Schwerpunkt der Sammlung sind seltene Dukaten und Taler, zum Teil mit faszinierend detaillierten Stadtansichten. Diese reiche Auswahl an repräsentativen Münzen ist nicht verwunderlich. Sie dienten nicht dem Handel, sondern hatten einen anderen Zweck. Regensburg war seit 1663 die Heimat des Immerwährenden Reichstags, wo Gesandte aus dem ganzen Römischen Reich Deutscher Nation ihre gemeinsame Politik abstimmten. Die europäischen Mächte unterhielten reich dotierte Gesandte vor Ort, die gerne repräsentative Münzen als diplomatische Geschenke überreichten. In einer Zeit, in der Münzmeister das Privileg besaßen, Silber und Gold von Privatleuten auszumünzen, entstanden besonders viele Prägungen, die sich am Bedarf der Diplomaten orientierten. Deshalb gibt es so viele wunderschöne Prägungen aus Regensburg, die bei Sammlern in aller Welt gesucht sind. Sie alle können sich auf eine Auswahl der schönsten Münzen der Donaustadt freuen!

Nr. 3061: Regensburg. Dicker dreifacher Guldentaler 1595. Mit Titel Kaiser Rudolfs II., 1576-1612. Äußerst selten. Späterer Abschlag, vermutlich um 1750. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro

Nr. 3101: Regensburg. Dukat 1633 auf die Einnahme von Regensburg durch schwedisch-protestantische Truppen und Herzog Bernhard von Sachsen Weimar. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro

Nr. 3152: Regensburg. Doppelter Reichstaler o. J. (ab 1700). Mit Titel Kaiser Leopolds I., 1658-1705. Aus Slg. Julius Jenke, Auktion Beckenbauer 1 (1961), Nr. 32. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro

Nr. 3287: Regensburg. Konventionstaler 1766. Mit Titel Josefs II., 1765-1790. Aus Slg. Julius Jenke, Auktion Beckenbauer 1 (1961), Nr. 3287. Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 10.000 Euro

Nr. 3320: Fürstentum Regensburg. Carl Theodor von Dalberg, 1804-1810. Dukat 1809. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 20.000 Euro

Auktion 406: Den umfangreichen Katalog 406 präsentieren wir Ihnen in einzelne Gebiete segmentiert

Prägungen aus Mittelalter und Neuzeit

Mehr als 1.800 Lose von Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit offerieren wir Ihnen im Rahmen unserer Auktion 406. Unabhängig, welches Gebiet Sie sammeln: Diesen Katalog durchzublättern ist ein absolutes Muss. Ob Münzen aus aller Welt, mittelalterliche Raritäten, Altdeutschland, Deutsches Kaiserreich, Dukaten oder Taler. Sie finden in diesem Katalog eine Vielzahl von interessanten Angeboten, darunter einige Spezialsammlungen.

Nr. 3524: Frankreich. Philippe VI., 1328-1350. Ange d’or o. J. (1341). Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 15.000 Euro

Nr. 3563: Großbritannien. George II., 1727-1760. Goldmedaille zu 25 Dukaten 1732 von E. Hannibal. Sehr selten. Mit Fassungsspuren und überarbeiteten Feldern. Sehr schön. Taxe: 15.000 Euro

Nr. 3672: Tschechoslowakei. Dukat 1923, Kremnitz. Nur 1.000 Exemplare geprägt. NGC MS62. Gutes vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro

Nr. 4687: Frankreich / Karolinger. Karl der Große, 768-814. Denar, 813/4 oder etwas später, Aachen. Eines von zwei bekannten Exemplaren, das einzige in Privatbesitz. Fast sehr schön. Taxe: 20.000 Euro

Die Porträtdenare Karls des Großen mit dem Kaisertitel IMP(erator) AVG(ustus) anstelle des ansonsten üblichen REX FR(ancorum) gehören zu den großen Seltenheiten der Mittelalternumismatik.

Nr. 4815: Russland. Alexander II., 1855-1881. Probe zum Rubel 1860, St. Petersburg. Äußerst selten. Fast vorzüglich. Taxe: 50.000 Euro

Nr. 4838: Schweiz / Sitten, Bistum. Nikolaus Schiner, 1496-1499. Guldiner 1498. Äußerst selten. Gutes sehr schön. Taxe: 20.000 Euro

Taler und Dukaten der Habsburger

Kommen wir zu der großen Partie von Münzen der Habsburger, die wir in Auktion 406 ausrufen. Die insgesamt 340 Lose sind ein hervorragendes Beispiel dafür, dass es immer noch Gebiete in der Numismatik gibt, wo man mit verhältnismäßig überschaubaren Mitteln große und aussagekräftige Sammlungen zusammentragen kann. Die Schätzungen für Dukaten in ansprechender Erhaltung beginnen bereits bei 500 Euro und selbst die Seltenheiten sind (natürlich vorläufig) auf Preise um 1.500 Euro taxiert. Taler kann man sogar noch günstiger bekommen. Ab 300 Euro Schätzung ist man selbst bei vorzüglichen Münzen dabei! Natürlich enthält diese Partie auch große Seltenheiten wie den ersten Guldiner von 1486, dazu spektakuläre Mehrfachdukaten wie einen fünffachen Dukaten von 1636, geprägt für Ferdinand II. in Prag, sowie einen zehnfachen Dukaten, der 1695 für Leopold I. in der Münzstätte Klausenburg für Siebenbürgen hergestellt wurde. Nicht nur Münzen des Habsburger Kaiserhauses werden in dieser Partie offeriert; Kenner finden dazu eine reiche Auswahl an Prägungen der Standesherren. 

Nr. 3815: Rudolf II., 1576-1612. Dukat 1593, Kremnitz. Fast Stempelglanz. Taxe: 1.500 Euro

Nr. 3821: Ferdinand II., 1592-1618-1637. 5 Dukaten 1636, Prag. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 25.000 Euro

Nr. 3827: Leopold I., 1657-1705. 10 Dukaten 1695, Klausenburg für Siebenbürgen. Sehr selten. Minimale Fassungsspuren. Sehr schön. Taxe: 30.000 Euro

Nr. 3848: Maria Theresia, 1740-1780. Dukat 1761, Karlsburg. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 1.500 Euro

Nr. 4446: Tirol. Erzherzog Sigismund der Münzreiche, 1446-1496. Guldiner 1486, Hall. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 7.500 Euro

Nr. 4495: Ferdinand II., 1592-1618-1637. Reichstaler 1627, Graz. Fast Stempelglanz. Taxe: 600 Euro

Nr. 4535: Leopold I., 1657-1705. Reichstaler 1658, Wien. Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 3.000 Euro

Nr. 4675: Standesfürsten / Windischgrätz. Leopold Victor Johann, 1727-1746. Reichstaler 1732, Wien. Selten. Vorzüglich / Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 2.000 Euro

Raritäten aus Deutschland

Wie so oft liegt in unseren Auktionen der Fokus auf altdeutschen Münzen. Feine Erhaltungen, große Seltenheiten, attraktive Provenienzen: Ganz egal, worauf Sie am meisten Wert legen, Sie werden dazu die passenden Münzen in unseren Frühjahrs-Auktionen finden. 

Nr. 3949: Bayern. Ludwig I., 1825-1848. Goldabschlag von den Stempeln des Doppelgulden 1845. Aus Slg. Coenen und Slg. Ferrari. Äußerst selten. NGC MS63+. Stempelglanz. Taxe: 15.000 Euro

Nr. 4028: Münster, Bistum. Christoph Bernhard von Galen, 1650-1678. Goldgulden 1678, Münster auf seinen Tod. Äußerst selten. Sehr schön. Taxe: 12.500 Euro

Nr. 4054: Sachsen. Friedrich August I., 1694-1733. 2 Dukaten 1695, Dresden. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 20.000 Euro

Nr. 4144: Braunschweig-Wolfenbüttel. Julius, 1568-1589. Löser zu 10 Reichstalern 1574, Heinrichstadt, ausgeprägt im Gewicht von 9 Reichstalern. Aus Auktion Leu 73 (1998), Nr. 738. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 75.000 Euro

Nr. 4309: Nürnberg. Bronzegussmedaille 1519 (graviert) von H. Schwarz auf den Patrizier und Bürgermeister von Nürnberg Martin Tucher. Aus fürstlichem Besitz. Äußerst selten. Originalguss. Vorzüglich. Taxe: 7.500 Euro

Nr. 4409: Schlesien. Liegnitz-Brieg. Johann Christian und Georg Rudolf, 1602-1621. Doppelter Reichstaler 1609, Reichenstein. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 10.000 Euro

Spezialsammlung Löwenstein-Wertheim

Das frühneuzeitliche Altdeutschland setzte sich aus einer Vielfalt von Territorien zusammen, von denen einige so klein waren, dass man ihre Herrscher im Ausland gerne als Duodezfürsten verspottete. Die Herrscher von Löwenstein- Wertheim dürften sich wohl auch über diese Bezeichnung geärgert haben. Sie kommt aus dem Buchhandel und bezeichnete das kleinste existierende Buchformat. Dass sich all die so Gescholtenen dennoch als autonome Fürsten mit großem Machtanspruch empfanden, zeigt ihre anspruchsvolle Münzprägung. Diese Spezialsammlung Löwenstein-Wertheim ist dafür ein hervorragendes Beispiel. 1597 erließ Ludwig III. von Löwenstein-Wertheim ein Hausgesetz, das seine Nachkommen verpflichtete, das Erbe gleichberechtigt zu teilen. Dies führte zur Aufsplitterung des Gebiets, in dem eine Vielzahl an Nachkommen Anspruch auf das Privileg erhoben, Münzen zu prägen. Für den Sammler ist diese historische Situation sehr spannend. Die von den Grafen, später den Fürsten von Löwenstein-Wertheim geprägten Münzen sind meist extrem selten und zeigen viele verschiedene, oft interessante Darstellungen. 

Nr. 4018: Löwenstein-Wertheim-Rochefort. Karl Thomas, 1735-1789. Dukat 1754, Nürnberg. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 7.500 Euro

Nr. 4239: Löwenstein-Wertheim-Virneburg. Eucharius Kasimir, 1681-1698. Reichstaler 1697, Wertheim. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 1.500 Euro

Nr. 4242: Löwenstein-Wertheim-Virneburg. Johann Ludwig Volrad, 1730-1790. Konventionstaler 1769, Wertheim. Selten, besonders in dieser Erhaltung. Vorzüglich. Taxe: 2.000 Euro

Nr. 4253: Löwenstein-Wertheim-Rochefort. Johann Theodor, 1611-1644. Reichtaler 1623, Cognon. Selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 2.000 Euro

Münzen des Deutschen Kaiserreichs

Blicken wir zum Ende dieses Berichts auf die Prägungen des Deutschen Kaiserreichs. Es gibt auch dieses Mal ein breites Angebot an äußerst seltenen und herausragend erhaltenen Gold- und Silbermünzen. Wir stellen Ihnen einige wenige vor.

Nr. 4946: Deutsches Kaiserreich. Württemberg. Wilhelm II., 1891-1918. 3 Mark 1916. Regierungsjubiläum. Selten. Vorderseite mattiert. Polierte Platte. Taxe: 5.000 Euro

Nr. 5074: Deutsches Kaiserreich. Mecklenburg-Strelitz. Friedrich Wilhelm, 1860-1904. 10 Mark 1873. Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 35.000 Euro

Nr. 5172: Deutsch-Neu-Guinea. 10 Neu-Guinea-Mark 1895. Nur 2.000 Exemplare geprägt. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 40.000 Euro

Nr. 5282: Deutsches Kaiserreich. Bayern. Ludwig III., 1913-1918. Probe zu 20 Mark 1914. Aus Slg. Coenen. Sehr selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 10.000 Euro