Teaserbild
Trennline

Orden des Eisernen Kreuzes (1939). Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, Anfertigung der Firma C. F. Zimmermann in Pforzheim, 2. Ausführung (mit Punzen "800" und "20"), 54,9 x 48,8 mm, Eisenkern geschwärzt (magnetisch), Zarge Silber, auf der Rückseite li

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
DEUTSCHES REICH 1933-1945, SOGEN. "DRITTES REICH", DEUTSCHES REICH 1933-1945, SOGEN. "DRITTES REICH"

Back to the list
place on watchlist

Lot number 221




Estimated price: 3,000.00 €
Hammer-price / sale price: 13,000.00 €


Errata : Die Anmerkung im Katalog ist ergänzt worden.

Orden des Eisernen Kreuzes (1939). Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, Anfertigung der Firma C. F. Zimmermann in Pforzheim, 2. Ausführung (mit Punzen "800" und "20"), 54,9 x 48,8 mm, Eisenkern geschwärzt (magnetisch), Zarge Silber, auf der Rückseite links der Öse punziert "800" und rechts der Öse punziert "20" (Abstand zwischen den Punzen ca. 5,7 mm!), am Bandring, dieser "mittig" punziert "800", 31,1 g, am originalen langen Halsband-Abschnitt, im Originaletui, mit schwarz bedruckter ("Ritterkreuz / des / Eisernen / Kreuzes / -"), etwas beschädigter Schachtel mit einliegendem Einwickelpapier, seitlich mit Herstellerbezeichnung "C.F.Zimmermann / Pforzheim". BWK3 60i; KDO09 414; NM3 7.03.08 e)2; OEK20 3821/9.


R I-II

Nach Angaben des Einlieferers stammt dieses Ritterkreuz über Verwandtschaft direkt aus dem Nachlas des Leutnants der Reserve Erhard Kleindienst (1921-1944) aus Einsiedel (bei Chemnitz), dem es postum – er fiel am 11. Oktober 1944 in Rodna nördlich von Klausenburg in Rumänien – mit Datum vom 18. Dezember 1944 verliehen wurde. Kleindienst hatte u. a. auch am 14. Mai 1944 das Deutsche Kreuz in Gold erhalten und ebenfalls postum am 5. Januar 1945 die Ehrenblattspange. Weitere Stücke aus dem mutmaßlichen Nachlaß Kleindiensts siehe Kat.-Nr. 225 und 234.

Dieses Ritterkreuz entspricht in allen Details dem bei Dietrich Maerz (in MRD S. 173-175) abgebildeten Stück, insbesondere im Hinblick auf die Zimmermann-typische Zusammenführung der Linien der Riffelungen in den Ecken der Zargen-Bordierung auf der Vorderseite. Gleiches gilt für die Position und detaillierte Gestaltung der Punzen „800“ und „20“ auf der Zarge. Offensichtlich irrt Maerz, wenn er (in MRD auf S. 174) behauptet, das das dort „abgebildete Exemplar nicht den korrekten ovalen Bandring“ hat, wie das hier angebotene identische Exemplar eindeutig belegt.

Gemäß seinen Ausführungen (in MRD S. 44 ff.) über den Einführungszeitraum der Hersteller-Nummern der Präsidialkanzlei (PKZ – nicht zu verwechseln mit den früher eingeführten LDO-Nummern), das es (S. 55) „scheinbar kein PKZ-Nummernsystem vor dem Februar 1944“ gab, dürfte es sich bei dem hier angebotenen Exemplar um eine Anfertigung zwischen dem Februar 1944 und dem 23. Februar 1945 handeln, als bei der Bombardierung Pforzheims auch die Firma C. F. Zimmermann zerstört wurde.

Bemerkenswert sind auch Maerzens Ausführungen (in MRD S. 162 ff.) über die Verleihung von Zimmermann-Stücken, nämlich das die Firma sowohl offizieller Lieferant der Präsidialkanzlei (mit der Herstellernummer „20“) als auch ein LDO-zugelassener Handelslieferant (mit der LDO-Nummer „L/52“) gewesen sei, das jedoch bisher keine einzige konkrete Verleihung eines Zimmermann-Exemplars nachgewiesen werden konnte, eine bisher unwiderlegte Feststellung, die auch andere Autoren (z. B. Nimmergut in KDO09 S. 90 und in OEK19 S. 910) aufgenommen haben.

Allerdings sind im Handel bislang mehrere unzweifelhafte Ritterkreuz-Nachlässe mit Zimmermann-Kreuzen bekannt geworden, so z. B. der vor einiger Zeit angebotene und zwischenzeitlich verkaufte Nachlaß von Hauptmann (06/45 Major) Jürgen v. Nottbeck (1917-1967) vom Grenadier-Regiment 94 (Infanterie-Division 34). Auf dem Photo v. Nottbecks des Soldbuchs aus dem Nachlaß ist das Zimmermann-Kreuz deutlich zu erkennen.

Seltene Ausführung in hervorragender Erhaltung, besonders selten im originalen Etui und mit originaler Umverpackung.

Erneuert durch den sog. "Führer" und Reichskanzler Adolf Hitler mit Verordnung vom 1. September 1939, dem Tag des Beginns des Zweiten Weltkriegs, als vierklassiger "Orden des Eisernen Kreuzes" (Eisernes Kreuz 2. Klasse, Eisernes Kreuz 1. Klasse, Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, Großkreuz des Eisernen Kreuzes). Am 6. März 1940 erfolgte die Stiftung des Eichenlaubs zum Ritterkreuz als höhere Klasse des Ritterkreuzes, am 28. September 1941 erfolgte die Stiftung des Eichenlaubs mit Schwertern und des Eichenlaubs mit Schwertern und Brillanten und am 29. Dezember 1944 schließlich die Stiftung des Goldenen Eichenlaubs mit Schwertern und Brillanten, das nur einmal verliehen worden ist.