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Christian, 1603-1655. Kipper-24 Kreuzer (Sechsbätzner) 1621, Hof. 5.75 g. Slg. Wilm. 571; Slg. Kraaz -.

GERMAN COINS AND MEDALS
BRANDENBURG IN FRANKEN, BRANDENBURG-BAYREUTH, MARKGRAFSCHAFT

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Lot number 3512




Estimated price: 250.00 €
Hammer-price / sale price: 300.00 €


Christian, 1603-1655.
Kipper-24 Kreuzer (Sechsbätzner) 1621, Hof. 5.75 g. Münzmeister Heinrich Oppermann. Mit Zeichen Klingelbeutel und Adler auf der Vorderseite und mit PRVSSIAE am Ende der Umschrift sowie Löwenschild auf der Rückseite.
Slg. Wilm. 571; Slg. Kraaz -.

Attraktives, sehr schönes Exemplar

Auf Antrag des Bayreuther Münzmeisters Claus Oppermann wurde in Hof an der Saale wohl Ende Februar oder Anfang März 1621 eine Kippermünzstätte in Betrieb genommen Als der erste Münzmeister dieser neuen Prägestätte fungierte jedoch nicht Claus, sondern sein Verwandter Heinrich Oppermann, der ebenfalls aus Goslar stammte und als Verantwortlicher 1618 in den Münzstätten zu Barby, 1619 in Quedlinburg und von 1619-1620 in Peine teils schlimmes schlechtes Kleingeld ausgebracht hatte und dafür schließlich sogar in Haft gesessen hatte. Als Tag von Heinrich Oppermanns Vereidigung für Hof vermutet Gerhard Schön (S. 214, Anm. 1696) den 21. Februar 1621. Claus Oppermann unterstützte seinen Verwandten nicht nur durch dessen Vermittlung an die Hofer Münze, sondern auch materiell, denn er zahlte auch zunächst die ab dem 3. März für Hof fälligen Schlagschatzabgaben. Zugleich engagierte sich Heinrich Oppermann freilich noch auswärtig, er betrieb auch die von ihm selbst angeregte Prägestätte Möschlitz im Lande von Heinrich II. Graf von Reuss-Älterer Linie-Burgk, die ihren Betrieb am 26. Mai 1621 aufnahm. Mit markgräflicher Zustimmung beendete Heinrich Oppermann Ende Juli 1621 in Hof seine Tätigkeit und zog fort (Gebert S. 72, Schön S. 216). Sein Weggang dürfte in Zusammenhang stehen mit der Erhöhung des Schlagschatzes Mitte Juli. Heinrich Oppermann signierte seine Hofer Sechsbätzner mit dem „redenden“ Zeichen in Form eines Klingelbeutels, einem Bildelement, das auch in der Helmzier des Wappens der Familie Oppermann vorkommt (Schön S. 218). In diesem Zusammenhang verweist Gerhard Schön auch auf die Wurzel des Namens Oppermann (Opfermann), der im Niederdeutschen für Küster oder Kirchendiener steht, der u.a. auch „das Opfergeld einsammelt“ (Schön Anm. 1736). Oppermanns Hofer Münzmeisterzeichen wird in der älteren Literatur anders interpretiert. Auch Carl Friedrich Gebhard deutete dieses nur auf Sechsbätznern von 1621 bezeugte Zeichen als „Münzhammer auf Stempel“ und ordnete es aus chronologischen Erwägungen dem Bayreuther Münzmeister David Kappel zu (Gebhard S. 70). Noch die Bearbeiter des Repertoriums von 2004 schließen sich Geberts Deutung an (Repertorium S. 45).