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Stiftsdekoration des evangelischen Herzoglich Sächsischen Louisen- Freiherrlich Bernhard von Marschallisches Frauenstift zu Wasungen. Stiftskreuz, 37,4 x 21,0 mm, Silber tlw. vergoldet und emailliert, an der originalen, etwas verschmutzten Damenschle

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
DEUTSCHE STAATEN, SACHSEN-MEININGEN, HERZOGTUM (BIS 1918)

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Lot number 7146




Estimated price: 1,000.00 €
Minimum bid 800.00 €


Stiftsdekoration des evangelischen Herzoglich Sächsischen Louisen- Freiherrlich Bernhard von Marschallisches Frauenstift zu Wasungen. Stiftskreuz, 37,4 x 21,0 mm, Silber tlw. vergoldet und emailliert, an der originalen, etwas verschmutzten Damenschleife. GD 98.


II

Exemplar der 32. Auktion der Firma Carsten Zeige in Hamburg am 27. Juni 2009, Kat.-Nr. 87.

Bernhard Marschalk Freiherr von Ostheim (1532‒1604), Statthalter der Gefürsteten Grafschaft Henneberg, stiftete, da selbst ohne Erben, am 13. Februar 1592 zu Wasungen in Thüringen ein Damenstift zur Versorgung von zunächst vier adligen Jungfrauen und kinderlosen Witwen. Es stellte vermutlich die früheste beständige Gründung eines freiweltlichen evangelischen Frauenstiftes in Deutschland dar, das nicht aus einem ehemaligen mittelalterlichen Stift oder Kloster hervorgegangen war.

Aus Anlaß des dreihundertjährigen Jubiläums der Reformation übernahm Louise Eleonore, Herzogin-Witwe und Regentin zu Sachsen-Meiningen (1763‒1837), geb. Prinzessin zu Hohenlohe Langenburg das Protektorat über das Stift, das fortan den Namen "Herzoglich Sächsisches Louisen- Freiherrlich Bernhard von Marschallisches Frauenstift zu Wasungen" führte. Herzogin-Witwe Louise Eleonore hat auch das Stiftskreuz geschaffen. Nach ihrem Tod wurde das Protektorat vom jeweils regierenden Herzog übernommen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verfügte der Konvent über 13 Stifts-Präbenden für adlige und bürgerliche Damen, wovon jedoch nur fünf im Stiftshaus wohnten. Das Stiftskreuz war nach dem Tode der Trägerin streng rückgabepflichtig. Nach dem Tode der letzten Stiftsbewohnerin und Pröpstin Emilie Karoline Ida von Stein im Jahr 1931 wurde das Damenstift aufgelöst.