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Silbermedaille 1708, Gaed. 1703.

GERMAN COINS AND MEDALS
HAMBURG, STADT

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Lot number 2599




Estimated price: 150.00 €
Hammer-price / sale price: 180.00 €


Silbermedaille 1708, unsigniert, auf die Einsetzung einer kaiserlichen Kommission und den Einmarsch von Reichstruppen in die Stadt Hamburg am 31. Mai zur Beilegung der religiösen Unruhen. Gekrönter Doppeladler mit gekröntem Wappen auf der Brust über den miteinander verbundenen Wappen von Schweden, Lüneburg, Braunschweig und Brandenburg//Strahlende Sonne und Wolken mit Blitzen über der Stadtansicht von Hamburg mit dem Hafen, im Vordergrund Schiffe. 31,37 mm; 10,55 g.
Gaed. 1703.

R Vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 101, Osnabrück 2005, Nr. 2170.

Anlaß der Unruhen war ein Streit zwischen dem Pastor der Hamburger Peterskirche, Dr. Christian Krumbholtz, und dem Juristen Barthold Feind, der mehrere Schmähschriften gegen den ehemaligen Pastor Johann Friedrich Mayer und gegen Krumbholtz selbst verfaßt hatte. Pastor Krumbholtz verlangte die Hinrichtung Feinds und die Verbrennung seiner Schriften. Als dies vom Magistrat abgelehnt wurde, versammelte sich ein Teil der Hamburger Bürgerschaft, verbrannte die Schriften und setzte acht Magistratsmitglieder ab. Der um Hilfe gebetene Kaiser Josef I. beauftragte das Direktorium des Niedersächsischen Reichskreises, das vom schwedischen König (als Herzog von Bremen und Verden) geführt wurde, mit der Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung. Ein von Schweden, Preußen und den welfischen Herzogtümern aufgestelltes, ca. 10.000 Mann umfassendes Heer unter Führung des schwedischen Generalgouverneurs in Bremen und Verden, Nils Gyllenstierna, rückte am 31. Mai 1708 in Hamburg ein, während eine kaiserliche Kommission die Untersuchungen führte. Am 3. Juni 1708 wurden der Pastor Dr. Krumbholtz und weitere Unruhestifter verhaftet.