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Hermann V. von Wied, 1515-1546. Goldgulden 1515, unbekannte Münzstätte. Fb. 805; Noss 564 a.

GERMAN COINS AND MEDALS
KÖLN, ERZBISTUM

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Lot number 3598




Estimated price: 1,500.00 €
Hammer-price / sale price: 3,200.00 €


Hermann V. von Wied, 1515-1546.
Goldgulden 1515, unbekannte Münzstätte. Prägung als Elector. 3,27 g.
Fb. 805; Noss 564 a.

GOLD. RR Hübsche Patina, min. gewellt, sehr schön-vorzüglich

Exemplar der Auktion Gerhard Hirsch 6, München 1955, Nr. 813 und der Slg. des Kölner Stadtbaumeisters Karl Band ("Meyer-Coloniensis, Teil II"), Auktion Münzzentrum 60, Köln 1986, Nr. 278.

Hermann V. von Wied kam als fünfter Sohn des Grafen Friedrich IV. von Runkel zu Wied-Isenburg und Agnes von Virneburg zur Welt. Wie die meisten seiner Brüder schlug er eine kirchliche Laufbahn ein. 1483 erhielt er eine Pfründe in Köln und war Kanoniker von St. Gereon in Köln. 1490 erfolgte die Aufnahme Hermanns in das Domkapitel, und zwischen 1503 und 1511 war er als Kanzler des Erzbischofs tätig (Domkeppler). 1415 wählte ihn das Domkapitel auf den Stuhl des Erzbischofs. In der Folge setzte er wichtige Reformen in der Landesherrschaft um, darunter auch 1533 eine Münzordnung. Weitere Ordnungen, die auf dem römischen Recht aufbauten, wurden vor allem vom neuen Großsiegler des Erzbistums, Johannes Gropper, vorbereitet. Die bald auftretende Frage der Reformation beantwortete Hermann zunächst einhellig mit Domkapitel und theologischer Fakultät mit Verfolgung und Schriftenverbrennung. Die erste wissenschaftliche Verurteilung der lutherischen Lehren kam 1519 aus der Kölner Fakultät der Theologie. 1532 wurde Hermann zusätzlich Administrator des Bistums Paderborn, wo er ebenfalls der Reformation entgegentrat. 1534–1535 unterstützte Hermann die Rückeroberung Münsters von den Täufern. 1536 fand in Köln ein Provinzialkonzil statt, in dem Reformstatuten beschlossen wurden. Eine Umsetzung dieser Statuten fand jedoch nicht statt. Bis 1538 hielt sich Hermann als Bewahrer der alten Kirche im Nordwesten des Reiches. Danach versuchte er Reformen zu initiieren, die sich auf den Reformator Martin Bucer aus Straßburg und Philipp Melanchthon stützten. Das Reformwerk wurde 1543 in Bonn vorgestellt und von den weltlichen Ständen angenommen. Das Domkapitel verwehrte die Zustimmung jedoch und appellierte im Folgejahr an Papst und Kaiser. 1546 erhielt Hermann die Exkommunikation und resignierte von seinen Ämtern im Januar 1547.