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Friedrich Wilhelm IV., 1840-1861. Silbermedaille 1858, Eimer 1517; Marienb. 6494 (dort in Bronze).

GERMAN COINS AND MEDALS
BRANDENBURG-PREUSSEN, PREUSSEN, KÖNIGREICH

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Lot number 3113




Estimated price: 300.00 €
Hammer-price / sale price: 850.00 €


Friedrich Wilhelm IV. 1840-1861.
Silbermedaille 1858, von L. C. Wyon, auf die Vermählung seines Neffen, dem späteren Kaiser Friedrich III. mit Victoria, Prinzessin von Großbritannien. Die Büsten des Brautpaares nebeneinander l.//Drei Zeilen Schrift in Blumenkranz. 63,30 mm; 117,08 g.
Eimer 1517; Marienb. 6494 (dort in Bronze).

R Winz. Kratzer, min. Randfehler, vorzüglich

Als Friedrich, Sohn des späteren Kaisers Wilhelm I. und der Augusta von Sachsen-Weimar, am 18.10.1831 in Potsdam geboren wurde, regierte in Preußen sein Großvater, König Friedrich Wilhelm III. Nach militärischer Ausbildung und Studium an der Universität Bonn vertrat Friedrich, in diesem Sinne stark von seiner Mutter und seit 1858 von seiner Gemahlin Victoria, der Tochter der englischen Königin Victoria beeinflußt, liberale Ansichten. Daher geriet er - als Kronprinz Friedrich Wilhelm genannt - wiederholt in Gegensatz zu seinem Vater und zu Bismarck. Für die liberalen Kreise Deutschlands - wie zum Beispiel den Schriftsteller Gustav Freytag - verkörperte der Kronprinz geradezu die Hoffnungen, die sie in einen politischen Systemwechsel setzten. Nach der Teilnahme am deutsch-dänischen Krieg spielte der Kronprinz eine entscheidende Rolle in der Schlacht von Königgrätz gegen Österreich 1866 und im Krieg gegen Frankreich 1870/1871. Dabei trug das leutselige Wesen von "Unser Fritz" maßgeblich zu einer auch in Süddeutschland günstigen Stimmung für die Reichsgründung bei. Nachdem er seinen Vater 1878 vorübergehend vertreten hatte, kam er schließlich nach dem Tod Wilhelms I. am 9.3.1888 nach 30jähriger Kronprinzenzeit auf den Thron. Dabei war der Kaiser bereits todkrank. Er litt an Kehlkopfkrebs, der nicht rechtzeitig behandelt worden war. Eine Stimmbandoperation hatte ihn der Sprache beraubt. Nach nur 99 Tagen Regierung starb Friedrich III. im Alter von 57 Jahren am 15.6.1888 im Neuen Palais bei Potsdam, noch im selben Jahr wie sein 90jähriger Vater, und mit ihm wurden die Hoffnungen einer gesamten, nicht zum Zuge gekommenen Generation zu Grabe getragen.