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August, 1644-1701. Schwerer Schautaler 1701, Slg. Weweler 878; Slg. Wiegrebe (Auktion Künker 309) -.

GERMAN COINS AND MEDALS
LIPPE, LIPPE-BRAKE, GRAFSCHAFT

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Lot number 389




Estimated price: 7,500.00 €
Hammer-price / sale price: 8,000.00 €


August, 1644-1701.
Schwerer Schautaler 1701, von G. Le Clerc, auf seine Beisetzung am 21. August in der Elisabethkirche in Marburg. Der geharnischte Graf mit Kommandostab steht nach r. und wird von einem Posaune spielenden Engel bekränzt, im Vordergrund Postament mit sechs Zeilen Schrift, umher Armaturen und Totenkopf//Gekröntes Ordenskreuz mit Schriftband, umher die Wappenbilder von Lippe - Sternberg / Schwalenberg - Lippe, außen Schrift auf vier Banderolen. 53,90 mm; 64,64 g.
Slg. Weweler 878; Slg. Wiegrebe (Auktion Künker 309) -.

Von größter Seltenheit. Wohl 2. im Handel befindliches Exemplar. Winz. Kratzer, fast vorzüglich

Die Linie Lippe-Brake war infolge der unter den Söhnen des Grafen Simon VI. vollzogenen Erbteilung im Jahre 1613 entstanden. Graf Otto, Stammvater dieser Linie, hatte als Abfindung das Schloss und Amt Brake sowie die Ämter Blomberg und Barntrup erhalten. Diesen Besitzungen konnte er 1621 noch Schieder hinzufügen. Zwar waren ihm bestimmte Ehrenrechte zugedacht, doch standen ihm und seinen Nachfolgern nach dem Verständnis des regierenden Hauses Lippe keine Hoheitsrechte zu. Mit dem Tode seines Enkels Ludwig Ferdinand erlosch die Linie Lippe-Brake im Jahr 1709.

Graf August zur Lippe-Brake wurde als Sohn des Grafen Otto zur Lippe-Brake und dessen Gemahlin Margarete, geb. Gräfin zu Nassau-Katzenellenbogen-Dillenburg am 9. September 1643 im Schloss zu Brake geboren. Er schlug eine militärische Laufbahn in fremden Diensten ein. Bereits als Dreissigjähriger stand er im Range eines Generalmajors in kurkölnischen Diensten. Später begab er sich in die Dienste des hessischen Landgrafen und trat anschliessend in die Armee des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg ein. Im Jahre 1676 verteidigte August die Grafschaft Lippe gegen den münsterschen Fürstbischof Bernhard von Galen. Ein Jahr später kehrte er nach Kassel zurück, wo er 1694 unter Landgraf Carl seinen militärischen Werdegang als Generalleutnant fortsetzte. Nach seiner Aufnahme in den deutschen Ritterorden erfolgte 1685 seine Ernennung zum Komtur der Ballei Hessen. Im Jahre 1694 wurde er Reichs- und hessischer Generalfeldmarschall. Seinen Verwandten, den regierenden Grafen zur Lippe blieb er stets als wichtiger politischer Berater eng verbunden. Das bewegte Leben Graf Augusts beschloss sich am 19. Juni des Jahres 1701.

Die vorliegende Medaille repräsentiert eines der wenigen numismatischen Zeugnisse der gräflichen Linie zur Lippe-Brake, die Münzen nie geprägt hat. (Aus Sammlung Weweler S. 210 und Kommentar zu Nr. 878)