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Civil-Verdienst-Medaille (des Civil-Verdienst-Ordens der Bayerischen Krone). 3. Modell (mit Inschrift "KŒNIG" oder "KÖNIG" - 1806-1918), 4. Ausgabe ("buschiger" belaubte Zweige, Stempelschneider-Signatur "

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
BAYERN, KURFÜRSTENTUM (BIS 1806) UND KÖNIGREICH (1806-1918) BAYERN

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Lot number 2540




Estimated price: 300.00 €
Hammer-price / sale price: 575.00 €


Civil-Verdienst-Medaille (des Civil-Verdienst-Ordens der Bayerischen Krone). 3. Modell (mit Inschrift "KŒNIG" oder "KÖNIG" - 1806-1918), 4. Ausgabe ("buschiger" belaubte Zweige, Stempelschneider-Signatur "LOSCH" Rand gepunktet), Silberne Medaille, Durchmesser 35,8 mm, Silber, mit Stempelschneider-Signatur "LOSCH" an tropfenförmiger Öse, ohne Band. OEK23 364.


II

Die Medaille wurde am 31. Dezember 1792 von Kurfürst Carl Theodor von Bayern (1724-1799, ab 1742 Kurfürst und Pfalzgraf bei Rhein, ab 1777 Kurfürst von Bayern) aus Anlaß seines fünfzigjährigen Regierungsjubiläums zunächst als nicht tragbare silberne Medaille ". . . zur Belohnung von Verdiensten um das Regentenhaus und Vaterland . . ." (HS S. 63, Nr. 256) gestiftet und bis zu seinem Tod verliehen (1. Modell).

Aus Anlaß des Krieges gegen Österreich stiftete dann Kurfürst Maximilian IV. Joseph (1756-1825, Kurfürst ab 1799, als "Maximilian I. Joseph" ab 1806 König) am 2. November 1805 die nunmehr zweistufige (Gold und Silber), tragbare Medaille " . . . zur Belohnung von Civilpersonen, welche sich während des Krieges 1805 gegen Österreich ausgezeichnet haben . . . "(HS S. 64, Nr. 257/258) (2. Modell). Zu diesem Zeitpunkt wurde auf Antrag auch gestattet, daß die bis dahin nicht tragbare Silberne Medaille des 1. Modells getragen werden durfte.

Aus Anlaß der Annahme des Königstitels durch Maximilian Joseph wurde die Umschrift der Vorderseite diesbezüglich durch die Einfügung von "KŒNIG" anstelle von Kurfürst geändert (3. Modell, 1. Ausgabe). Dieser Stempel wird weder von Hessenthal und Schreiber (in HS), noch von Schreiber (in SH) noch von Nimmergut (in NI) beschrieben, weshalb deren (HS und NI) Stempelzählung falsch ist. Dieser Stempel der 1. Ausgabe ist jedoch im Stempelkatalog des Königlich Bayerischen HauptMünzamtes aufgeführt. Mit der Stiftung des Civil-Verdienst-Ordens der Bayerischen Krone am 19. Mai 1808 wurde die Zivilverdienstmedaille dem Orden affiliiert, was sie de facto offensichtlich bis 1918 blieb.

Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurde ein neuer Vorderseiten-Stempel eingeführt, der nun in der Umschrift "KÖNIG" zeigte, der Rückseiten-Stempel blieb der gleiche (3. Modell, 2. Ausgabe). Nach Schreiber (in SH S. 93) wurden gegen Ende der 1840er Jahre für Vorder- und Rückseite neue Stempel geschnitten, wobei das Schriftbild nunmehr feiner und die Belaubung der Zweige "lichter" gestaltet war (3. Modell, 3. Ausgabe). Aufgrund zunehmender Stempelschwäche wurde das Prägebild von Umschrift, Zweigen und Inschrift schwächer, die Stempelschneider-Signatur verschwand zuweilen tlw. oder sogar ganz.

Deshalb wurden zu einem unbekannten Zeitpunkt neue Stempel von Vorder- und Rückseite angefertigt, nunmehr wieder mit etwas buschigerer Belaubung der Zweige, jedoch mit gepunktetem Rand und Stempelschneider-Signatur "LOSCH" (3. Modell, 4. Ausgabe). Noch später wurde ein Stempel ohne die Stempelschneider-Signatur "LOSCH" verwendet, wobei bisher nicht eindeutig geklärt werden konnte, ob es sich hierbei um eine Stempelschwäche des 4. Stempels oder um einen neuen Stempel handelte (3. Modell, 5. Ausgabe).