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Gaius Caligula, 37-41 und Divus Augustus. Ô-Aureus, 37/38, Lugdunum; 6.75 g. BMC 1; Coh. 10; RIC² 1; Calicó 336.

ROMAN COINS
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT

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Lot number 312






Estimated price: 25,000.00 €
Hammer-price / sale price: 55,000.00 €


Gaius Caligula, 37-41 und Divus Augustus.
Ô-Aureus, 37/38, Lugdunum; 6.75 g. Kopf des Caligula r.//Kopf des Divus Augustus r. mit Strahlenbinde, l. und r. je ein Stern.
BMC 1; Coh. 10; RIC² 1; Calicó 336.

R Feilspuren am Rand, sonst vorzüglich

Aus der Sammlung eines Kosmopoliten.

Exemplar der Sammlung Ferruccio Bolla, Auktion Tkalec, Zürich 28. Februar 2007, Nr. 12; zuvor erworben 1958 bei der Firma Ratto.

Die auf dem Revers dargestellte Person ist nicht durch eine Umschrift eindeutig benannt. Harold Mattingly erkennt Züge des Tiberius und glaubt, Caligula habe Tiberius zunächst divinisieren wollen, sei dann aber durch den passiven Widerstand des Senates von diesem Vorhaben abgerückt. Sutherland benennt den Dargestellten im RIC eindeutig als Divus Augustus.
Zu Bedenken ist, wie verhasst Tiberius bei Senat und Volk von Rom war. Dies lag primär an den unter Tiberius ausufernden Hochverratsprozessen, die zahlreiche Todesopfer gefordert hatten. Nach dem Tode des Tiberius soll das Volk laut Sueton (Tiberius 75) gerufen haben: "Tiberium in Tiberim!", Tiberius in den Tiber!
Sueton berichtet von zahlreichen pädophilen, sadistischen und sonstigen sexuellen Ausschweifungen des Tiberius auf Capri. Der Wahrheitsgehalt dieser Berichte des Sueton ist freilich etwas fraglich, und es ist somit auch nicht klar, ob solche Vorfälle zum Hass der Bevölkerung auf Tiberius beigetragen haben. Fest steht nur, daß Tiberius verhasst war.
Wir halten eine Darstellung des Tiberius auf der vorliegenden Prägung jedenfalls für nicht sehr wahrscheinlich.